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Freiwild. Zum Beispiel Konrad - Hermann W. Prignitzer

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„Aber du hast mich erst diesmal an dich rangelassen. Ich meine menschlich. Vorher hast’<br />

mich doch immer gemieden wie die Pest.“<br />

„Warst ja auch immer kalt wie Hundeschnauze.“<br />

„Na denkst du, ich will bei uns untergehen? Ich muss mich so aufführ’n. Und wenn Lux<br />

das beispielsweise vorhin nich’ vergessen hätte, dass er gewollt hat, dass ich dich ficke, und<br />

Strassner hätt’ ja gesagt, dann wär’ ich, geb’ ich zu, auf dich rauf und hätt’ das genau so gemacht,<br />

wie Lux es hätte haben wollen. Und ich weiß inzwischen, was Lux dann sehen will:<br />

Wie ich den quäle, auf den er mich gejagt hat. <strong>Zum</strong> Kolben noch ’ne Hand mit dazustecken<br />

und so was. Du, Lux is’ nich’ doof, der hat Lunte gerochen. Dem gefällt nich’, dass wir uns<br />

angefreundet haben. Das würde er gern wieder zertrampeln. Und wem ist das Hemd nicht<br />

näher als der Rock? Bei Lux in Ungnade darf ich nich’ fallen. Und wenn ich dich wieder aufgeben<br />

muss, verstehst du?“<br />

„Na und ob, ich weiß doch, wie es bei uns zugeht.“<br />

„Aber trotzdem bist du aus anderm Holz geschnitzt als ich.“<br />

„Ich muss ja nur ein normales Heim übersteh’n, keinen Jugendwerkhof.“<br />

„Und unserer ist ein geschlossener. Eigentlich ein Gefängnis, eins für Vierzehn- bis<br />

Achtzehnjährige. Und dann Lux als Direktor.“<br />

„Lux wie Licht.“<br />

„Wie was?“<br />

„‚Lux‘ heißt im Lateinischen ‚Licht‘.“<br />

„Von wegen ‚Licht‘. Wo Lux bei uns auftaucht, wird’s finster. – Du, begrabbel mich mal<br />

’n bisschen. Ich mach’s bei dir auch. Du, ich liebe Schwänze. Leider auch solche niedlichen<br />

wie der Manfred einen hat.“<br />

„Dann werd’ bloß nich’ Erzieher. Stell dir mal vor, du hast ständig solche um dich. Siehst<br />

sie zum <strong>Beispiel</strong> dicht vor dir, wenn du eingeteilt bist, das Duschen zu beaufsichtigen –“<br />

„– hör auf, red nich’ von so was, sonst spring ich den da an und spreng ihm den Hintern.“<br />

„Psst, nich’ so laut.“<br />

„Ja, ja, aber so was erregt mich kolossal. Meinst’, ich bin schon verlor’n?“<br />

„Wie ‚verlor’n?“<br />

„Na schon zu verdorben, um noch ein anständiger Mensch zu werden?“<br />

„Nein.“<br />

„Und das sagst’ auch nich’ bloß so dahin?“<br />

„Nein. Und nun werd’ wieder ruhig. – Hast ’n schönen Ständer.“<br />

„Ja, ja, ’n schön krummen.“<br />

„Nein, der is’ gut so. Soll ich dir einen blasen?“<br />

„Mich dich ficken lassen wär’ schöner. Ich würde dich vorher auch ausgiebig weichlekken.“<br />

„Und wenn hier einer davon was mitkriegt?“<br />

„Muss ja nich’ hier stattfinden. Komm, wir schleichen uns raus, packen uns auf die Wiese<br />

beim Schuppen um die Ecke.“<br />

„Und das brauchst du jetzt unbedingt?“<br />

„Wär’ geil, ja. Ich bin doch in dich so furchtbar verliebt. Und dann müsst’ ich auch nich’<br />

mehr an Manfreds Pimmelchen denken und das knochige Hinterteil, das mich so spitz<br />

macht.“<br />

„Na dann komm, steh’n wir auf. Aber Vorsicht, nich’ irgendwo anstoßen, nicht dass was<br />

klappert.“<br />

„Nee, nee, ich pass auf. Und dann machst’ mich selig, ja, lässt mich dich ausgiebig bumsen?“<br />

„Ja, ja, nun komm mal.“<br />

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