Freiwild. Zum Beispiel Konrad - Hermann W. Prignitzer
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„Gut, ich komm mit. Und ihr beeilt euch, damit wir bald weiter können. Sei fleißig, Manfred.<br />
So wie da, wo dir Herr Kutscher beim Schweinigeln auf die Schliche gekommen is’.<br />
Den Jungen hat sein Turnlehrer mit ’nem Klassenkameraden im Umkleideraum beim Rumsauen<br />
erwischt. Der Bursche kann froh sein, dass der Kollege in dieser Angelegenheit zu mir<br />
gekommen is’. Wäre er zu meinem Bruder gegangen, hätte der den Jungen windelweich geschlagen“,<br />
gab Schmiedel dem Strassner kund, als sie nun losstapsten gen Feldrand. – „Nee,<br />
Manfred, hör auf, ruh’ dich aus, musst nicht an mir wichsen.“<br />
„Hat er mir doch aber befohlen.“<br />
„Na und, die sind doch weg. Komm, lehn dich bei mir an, und dann hol ich dir einen<br />
runter.“<br />
„Den kriegst du jetzt aber nicht steif. Ich bin viel zu geschafft.“<br />
„Dann werd’ ich ihn mal in’ Mund nehmen.“<br />
„Meinen?“<br />
„Na klar, wessen denn sonst?“<br />
„Ja, ja, aber so was kenn’ ich noch nich’, einer an mir. Ich kenn’ nur das Umgekehrte: ich<br />
bei Onkel Robert.“<br />
„Na dann hast es jetzt endlich mal andersrum... (ich ging in die Hocke) ...her mit dem<br />
Ding.“<br />
„Ja, ja, aber das kann dir doch nichts geben, so wenig, wie da bisher an mir dran ist.“<br />
„Na ja, nach dem bisschen hier zu urteil’n, würd’ ich dich für dreizehn halten. Keinen<br />
Tag älter. – Was is’ denn, warum guckst’n so erschrocken. Soll ich hier nich’ lutschen?“<br />
„Doch, aber... du, sag das ja keinem, wo wir nachher hinkommen, dass du mich für dreizehn<br />
hältst, sonst denkt mein Onkel, ich hab’ dir was ausgeplaudert.“<br />
„Wie, was denn?“<br />
„Nee nichts, is’ gut, lutsch mal, wenn es dir nichts ausmacht. Ich glaub’, das is’ was<br />
Schönes, das gefällt mir.“<br />
„Soll es dir auch, aber trotzdem: sag erstmal, was los ist? Bist’ etwa wirklich erst dreizehn?“<br />
„Nee, nee, das sieht nur so aus. Doch, wirklich. Ich bin... du, wie oft wird man denn da so<br />
gefickt, wo wir nachher landen?“<br />
„Kommt darauf an, wie viele Männer sich da einfinden. Aber darüber solltest du jetzt<br />
nicht nachdenken, sonst krieg ich dir deinen Piepel hier nie hochgelutscht.“<br />
„Aber wenn ich das da nich’ aushalte, so jung wie noch bin?“<br />
„Du, ich war auch erst fünfzehn, als ich da zum ersten Mal war.“<br />
„Und da warst du auch wirklich schon fünfzehn?“<br />
„Ja, war ich... (ich kam aus der Hocke) ...du, lass dich mal in’ Arm nehmen. Bist’ schon<br />
mal geküsst worden?“<br />
„Geküsst worden? Nee.“<br />
„Dann komm her. Und meine Zunge reinlassen. Ganz locker bleiben.“ Was Strassner<br />
vereitelte; der rief von der Chaussee her: „Was ist denn nun mit euch? Wie lange braucht ihr<br />
denn? Beeilt euch gefälligst.“<br />
„Ja, ja, wir kommen gleich.“<br />
„Na dann mach hin, spritz ab, Wohlgemuth.“<br />
„Gib’s ihm ins Maul, <strong>Konrad</strong>. Das liebt er.“<br />
„Das war mein Onkel.“<br />
„Ja, ja, bleib ruhig, lass ihn reden. Komm küssen.“ – Na ja, ging etwas unbeholfen, aber<br />
gern drauf ein ließ sich der Junge, das spürt ich, und als ich ihm von den Lippen kam, hieß es:<br />
„Du, bist du jetzt mein Freund, <strong>Konrad</strong>?“<br />
„Ja, bin ich, was denn sonst? Sonst würd’ ich dich doch nicht küssen. Aber nun sag mal<br />
ehrlich, fünfzehn bist du noch nicht, stimmt’s?“<br />
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