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Freiwild. Zum Beispiel Konrad - Hermann W. Prignitzer

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„Das find’ ich jetzt gemein von dir, Ottmar. Ich weiß ganz genau, dass du mich liebend<br />

gern küsst. Sogar mal zwischendurch, wenn auch sonst weiter nischt stattfinden kann. Im Betrieb<br />

zum <strong>Beispiel</strong>.“<br />

„Ja, ja, fang jetzt nich’ an zu heulen, Jochen. Ich bedenk’ dich ja auch weiterhin. Kannst<br />

ja nix dafür, dass du so’n Verschmuster bist.“<br />

„Nee, kann ich auch nich’. Und mit dir is’et nun mal schön.“<br />

„Mit mir etwa nich’?“<br />

„Doch Eckhard, mit dir auch. Und überhaupt: ich will mich ja nich’ beklagen. Aber nun<br />

sagt mal lieber, was meint ihr denn, ob wir heute auch noch in’ Waschraum kommen?“<br />

„Dir juckt wohl schon die Rosette?“<br />

„Dir etwa nich’, Winfried?“<br />

„Nee, heute möcht’ ich nichts rein haben, wenn es nich’ sein muss. Hab’ mir Nachmittag<br />

bei der Arbeit im Park ’n Wolf gelaufen. Brennt mächtig. Alles wund.“<br />

„Das is’ in der letzten Zeit aber oft so bei dir, wenn du Rabelt zur Hand gehen musstest.“<br />

„Ja, ja, der hat mich mal wieder mächtig gescheucht, der kann mich nicht leiden, Justus.<br />

Wenn ich so könnte wie ich wollte, würde ich ihm den Schädel einschlagen.“<br />

„Meinetwegen könnt’ Rabelt auch verrecken, ich hätt’ nichts dagegen“, sagt’ ich, aber<br />

mehr sagte ich nicht, und Winfried gab auch keine genauere Begründung ab, warum ihm der<br />

Rabelt verhasst war.<br />

Herr Rabelt, ein Mann Ende vierzig, war unser Heimfaktotum; Hausmeister, Heizer,<br />

Gärtner und Kraftfahrer zugleich und wohnte im ehemaligen Gesindehaus direkt an der<br />

Grundstücksmauer. Und ich konnt’ nicht beurteilen, ob Rabelt alle Jungs roh anging, die eingeteilt<br />

waren, ihm zur Hand zu gehen, aber der einzige war ich garantiert nicht. Siehe Winfried.<br />

Dass der sich bei der Arbeit im Park vom Hin- und Hergescheuche wieder mal einen<br />

Wolf gelaufen hatte, das konnte nur glauben, wer mit Rabelts speziellen Ambitionen keine<br />

Bekanntschaft zu machen das Glück hatte. Wem solch Glück nämlich nicht zuteil wurde, dem<br />

war Herr Rabelt ein Schinder, was Herr Rabelt „Zuchtmeister“ nannte, und ich dessen Zucht<br />

zum ersten Mal erfahren, da war ich so seit etwa anderthalb Monaten ein Heimkind oder<br />

„Heimling“, wie wir uns selbst mitunter nannten. Und ich hatte wieder einmal bäuchlings bei<br />

Strassner auf dem Sofa gelegen, Zähne zusammengebissen, nur still vor mich hin geschnieft,<br />

als Strassner auf mir getobt, und Strassner sich befriedigt, hatte es geheißen, jetzt wäre ich<br />

reif, dass mich ein „Bulle“ bestiege. Mein Hintern inzwischen wohl jeder „Kanone“ gewachsen.<br />

„Gleich morgen, morgen Nachmittag, <strong>Konrad</strong>, da werden wir das mal ausreizen. Wirst<br />

staunen, was es noch so alles für Männergemächte gibt und wie perfekt du dafür geschaffen<br />

bist. Freu dich mal schon. Morgen Nachmittag um drei ruf’ ich dich, und dann gehen wir rüber<br />

zum Hausmeister. Und da kein Gewese machen, schön dem Mann dienen, hörst du. Du<br />

bist für ihn garantiert der Richtige. In dich kriegt er rein, was ihm an Bulligem gewachsen ist.<br />

Und nun geh mal nach unten, ruh dich aus. Freu dich auf Herrn Rabelts Kanone. Da werden<br />

dir die Augen übergehen.“ Und das gingen sie mir auch am anderen Nachmittag kurz nach<br />

drei. Nur dass in mir ob des Anblicks keine Freude aufkam. Mich kam das Entsetzen an. Dass<br />

Meiner nix war im Vergleich mit dem eines Mannes, das hatte mich ja Strassner schon gelehrt,<br />

aber dass einem Mann schier ein Ding in der Länge und mit dem Umfang eines Unterarms<br />

gewachsen sein konnte... auf kreischt’ ich, wurde geknebelt, und weg wollt’ ich, zappeln<br />

tat ich, wurde ans Bett gefesselt, und als Rabelt mir sein monströses Ding reinbugsierte, fiel<br />

ich zum ersten Mal in meinem Leben in Ohnmacht, und als mich die Männer wieder zur Besinnung<br />

gebracht hatten, hörte ich was von Gewöhnung, die mir noch nötig wäre, aber das<br />

würde schon, „das wird, <strong>Konrad</strong>, bist für jeden Mann wie geschaffen“, und nun hatte ich<br />

Strassner noch fix einen zu blasen und währenddessen sollt’ ich mit einer Hand Rabelt Seinen<br />

befummeln, damit ich ein Gefühl für das „schöne Ding“ kriegte, das nun erschlafft war, aber<br />

nicht weil Rabelt vor Schreck von mir abgelassen, sondern weil er sich in mir verströmt hatte.<br />

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