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Freiwild. Zum Beispiel Konrad - Hermann W. Prignitzer

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unter. Und dabei blieb’s, obwohl ich nach Engagements in Schwerin und Karl-Marx-Stadt in<br />

Berlin ankam, wo auch Wegner inzwischen angekommen war.<br />

Ich im heimeigenen IFA F8. Strassner fuhr ihn, und meine „noble Stimme“ würde, wo<br />

wir mittags landen würden, allen dort sonst so Eintrudelnden herzlich wurscht sein; mein<br />

Klavierspiel desgleichen. – „Freust du dich schon, <strong>Konrad</strong>? Kannst dich nicht beklagen,<br />

stimmt’s? Dir wird garantiert wieder mächtig eingeheizt. Aber diesmal nicht so schnell<br />

schlapp machen wie letztes Mal. Das passt doch gar nicht zu dir. Du brauchst es doch heftig,<br />

so richtig was Kräftiges. Und das kriegst du nun wieder in Wegners lauschiger Datscha, der<br />

Hütte ‚Klara‘. Ich weiß nicht, ob er’s dir schon erzählt hat. Wegner hat das Anwesen nach<br />

seiner ersten Frau benannt. Sehr früh verstorben die Klara. Mit einunddreißig an Unterleibskrebs<br />

eingegangen. Ja, ja, war schon tragisch. Hat Wolfgang bis heute nicht verkraftet. Auch<br />

wenn er ruckzuck wieder verheiratet war. Hat halt seine Ordnung mit samt dem geregelten<br />

Ficken gebraucht. Also kam Jutta. Eine Genossin aus der Bezirksleitung. Wie ich gehört hab’:<br />

im Bett unersättlich. Kannst du nachvollziehen, stimmt’s? Bist doch ähnlich geartet. Männliche<br />

Wesen, die im Grunde ganz Votze sind, sollen selbst die läufigsten Frauen übertreffen.<br />

Nur hat nicht jedes dieser speziellen Wesen das Glück, seine Votzenveranlagungen ausleben<br />

zu dürfen wie du. Jetzt kriegst du das Datscha-Wochenende geschenkt, und bald danach erlebst<br />

du eine Premiere, da steigt bei Lademann endlich mal wieder eine hitzige Nacht. Mit dir<br />

als Ehrengast. Muss mir nur noch was einfallen lassen, warum du die Nacht nicht in deinem<br />

Bettchen verbringst. Aber keine Angst, das kriege ich hin. – Warum bist du denn so still?<br />

Stumm vor lauter Vorfreude? Hoffentlich hält das Wetter. Könnzen wir ausgiebig baden.<br />

FKK. Für dich eine neue Erfahrung. Hast du ja noch nicht erlebt. Gab das Wetter bisher nicht<br />

her, wenn ich dich mit hatte. Aber FKK ist was Einzigartiges, wirst merken. Schon dafür<br />

lohnt sich Wegners Grundstück an dem kleinen See. Na ja, eigentlich ist es ja mehr ein Tümpel.<br />

Aber zum Baden reicht’s, und dann weit und breit keine Nachbarn... ist doch ideal. –<br />

<strong>Konrad</strong> Wohlgemuth, du bist ein Glückspilz. Willst’ eine rauchen? Jetzt am Wochenende<br />

darfst du wieder. Saufen auch. <strong>Zum</strong>indest heute und morgen. Sonntag dann nicht mehr. Wenn<br />

ich da mit dir abends bei uns ankomme, musst du wieder nach einem braven Jungen aussehen.<br />

Na nun nimm dir schon eine. Da liegen sie. So was schadet deiner Stimme nicht gleich, und<br />

ihr Bengels kriegt immer so einen verdammt verruchten Zug, wenn ihr raucht. Da muss man<br />

einfach zugreifen. Steck mir mal auch eine an. Oder gib mir die, nimm dir eine neue. Du<br />

musst zugeben, ich bin wie ein Vater zu dir. Streng, wenn es sein muss, und ansonsten die<br />

Liebe selbst. So was bringt Fuhrmann noch nicht, dazu ist er zu jung. Richter desgleichen.<br />

Und Rabelt... na ja, eine faszinierende Keule. Mit dem Apparat befriedigt er dich natürlich<br />

ungemein, das ist mir schon klar. Aber das Zeug zum Vater hat der Mann trotzdem nicht.<br />

Matthias Lademann hat’s. Auch der Wolfgang Wegner, der hat für euch Bengels auch was<br />

Väterliches. Und dieses Väterliche macht es dann, dass euch der Geschlechtsakt wie ein Ausflug<br />

in paradiesische Gefilde vorkommt. Was ich dir auch ansehe, wenn ich dir beiwohne.<br />

Das sehe ich dir selbst dann an, wenn du für mich auf dem Bauch liegt. Kommt mir trotzdem<br />

immer so vor, als käme mir dein glückseliger Gesichtsausdruck entgegen. Wie lange bin ich<br />

jetzt schon ein Liebhaber? Müssen so etwa drei Jahre, oder?“<br />

„Ja.“<br />

„Na bitte, da siehst du mal, wie beständig ich bin. Bin deiner noch immer nicht überdrüssig.<br />

Und daran erkennst du das Väterliche. Auch wenn du jetzt sagen kannst, Fuhrmann und<br />

Rabelt haben ja auch noch nicht genug von dir. Stimmt. Aber nur, weil sie etwas einfacher<br />

gestrickt sind. Da gehorchen sie eben der Macht der Gewohnheit. Ich dagegen lass mich ein<br />

auf die Macht der Liebe. Der eines Vaters zu seinem bedürftigen Sohn. Und da wolltest du<br />

letztens weglaufen. Gut, nicht vor mir, aber trotzdem, grad dankbar war das nicht. Kannst es<br />

aber jetzt am Wochenende wieder gut machen. Egal, was für Jungs da sonst noch rangekarrt<br />

werden, tu dich hervor, mach dich zum Mittelpunkt. Zeig den Männern, was für geile Säue<br />

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