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Freiwild. Zum Beispiel Konrad - Hermann W. Prignitzer

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um zu zeigen, dass er Mut hätte, nur mit Badehose bekleidet beim Onkel im Garten auf den<br />

großen Apfelbaum geklettert. Hätte es jedenfalls versucht, und das wäre dann dabei herausgekommen.<br />

Kriegte der Junge von seinem Vater höchstens eins hinter die Ohren, und zwar wegen<br />

der Blödheit, nicht mal vernünftig auf so einen lumpigen Obstbaum zu kommen. Was<br />

würde aus so einem Jungen später für ein Mann? „Mein Bruder hat diesen Mickerling von<br />

Sohn sowieso genascht. Wär’ froh, wenn er ihn los wär’“<br />

„Ja, ja, mag sein, Robert, aber du bist nicht Manfreds Vater, du bist der Onkel, und du<br />

solltest froh sein, dass das hier so glimpflich abgegangen ist. Von dir hat der Junge jedenfalls<br />

nichts hinter die Ohren verdient.“<br />

„Wieso, ich sag doch gar nichts, Peter. Meinetwegen rühren wir ihn bis wir Sonntag abfahren<br />

nicht mehr an. Haben ja noch <strong>Konrad</strong> und Siegmar, und die vertragen doch einen<br />

Knuff.“<br />

„Ja, ja, aber nun lass die Jungs sich erstmal alle drei ausschlafen.“<br />

„Gerdi hat recht. Wenn wir morgen und Sonntag noch unser Vergnügen haben wollen,<br />

dann wäre es jetzt wohl das Beste, die Jungs machen sich lang. – Geht in den einen Schlafraum,<br />

Jungs, wir Männer gehen nachher in den andern. Und morgen früh holen wir uns euch<br />

Altgediente rüber, sobald wir’s nötig haben. Du wirst morgen geschont, Manfred. Darfst zugucken.<br />

Also haut euch hin, und wir sollten uns nach all der Aufregung noch einen kräftigen<br />

Schluck genehmigen, meint ihr nicht auch, Genossen?“ – Ja, das meinten auch Schmiedel und<br />

Lux, wir hörten’s, und die Männer gingen wieder raus an den Tisch dicht am See, während<br />

wir Jungs uns lang machten, Siegmar und ich, wo wir zuvor schon gelegen hatten und Manfred<br />

kroch in die untere Etage des Doppelstockbetts, das ebenfalls zum Mobiliar dieses<br />

Schlafraums gehörte. – „Willst’ nich’ lieber bei uns hier mit schlafen, Manfred? Is’ doch viel<br />

gemütlicher.“<br />

„Nee, lass mal, Siegmar, obwohl bei <strong>Konrad</strong> wär’ ich jetzt schon ganz gern, aber mit<br />

dir... ich hab’ da was aufgeschnappt.“<br />

„Was denn aufgeschnappt? .<br />

„Dass Siegmar auch schon fickt?“<br />

„Ja, der Herr Krämer, der so wild mit mir umgegangen is’, der hat so was gesagt, der hat<br />

gesagt, dass ich es noch mit einem mehr zu tun kriegte, man würde mich dem Jungen aus dem<br />

Jugendwerkhof schenken, wenn ich nich’ parieren würde.“<br />

„Das is’ ja Unsinn, Manfred, ich fick’ doch keinen Halbtoten. Du bist doch fix und alle,<br />

was soll ich mit dir? Na komm schon, <strong>Konrad</strong> rückt in die Mitte, und packst du dich andre<br />

Seite von ihm hin. Darfst uns nur nich’ stör’n, wenn wir noch was aneinander machen. <strong>Konrad</strong><br />

war nämlich vorhin fast schon drauf und dran, mich zu vögeln.“<br />

„Du, nicht das glauben, Manfred. So war das absolut nich’. Na komm, komm her,<br />

schläfst du besser, bist’ nich’ so einsam.“<br />

„Ja, nich’ ganz so.“<br />

„Nee, nich’ ganz so.“<br />

„Aber du darfst mir nichts tun, Siegmar.“<br />

„Auch dir nich’ am Pimmel rumspielen?“<br />

„Das darf jeder von euch. Vor allem <strong>Konrad</strong>.“<br />

„Dann mach’ du es bei ihm, <strong>Konrad</strong>. Kommst sowieso besser ran. Eine Hand bei ihm und<br />

eine bei mir. Und ich bring Deinen in Stellung, und dann fickst’ mich, ja?“<br />

„Das bring’ ich nich’, Siegmar. Allein schon der Gedanke macht mir ’ne Gänsehaut.“<br />

„Ja, ja, wart ab, musst doch nichts übers Knie brechen. Die saufen da draußen, und wenn<br />

die erst richtig ins Saufen gekommen sind, da sind sie vor Mittag nich’ wieder auf’n Beinen.<br />

Deren Morgenlatte, das is’ne Mittagslatte, das hast du hier doch auch schon erlebt. Da können<br />

wir gut ausschlafen, also können wir jetzt ganz beruhigt noch ’n Stündchen rumsauen. Na<br />

komm, lass ihn hart werden. Ja, ja, fummel mit, Manfred. Ach Gott, du kleenes Jungchen. Du,<br />

Meiner steht mir, steht dir Deiner auch schon?“<br />

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