Freiwild. Zum Beispiel Konrad - Hermann W. Prignitzer
Freiwild. Zum Beispiel Konrad - Hermann W. Prignitzer
Freiwild. Zum Beispiel Konrad - Hermann W. Prignitzer
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
und jede Menge Eier. Mittags gab es stets Rührei, pfannenweise und stets aufgetischt mitsamt<br />
dem uralten, mehrere Bärte anhaftenden Witz: „Ran Männer, macht euch wieder leistungsfähig,<br />
damit’s den Jungs nicht zu langweilig wird.“ Und gut was zum Saufen wurde auch ausgeladen;<br />
fünf Kästen Bier und eine Buddel ‚Harten‘ nach der andern. Dafür sorgte stets Kneipier<br />
Krämer, der auch immer das Eis für den Eisschrank mitbrachte. Und alles an Ort und<br />
Stelle, ging am Ende wie üblich die Blechbüchse von Männerhand zu Männerhand; man<br />
zahlte seinen Obolus. Recht reichlich, wie mir immer schien: Man ließ es sich anscheinend<br />
was kosten, und nun, alles geregelt, ging’s los: „Was meint ihr, wollen wir jetzt erstmal allesamt<br />
ins Wasser hopsen?“<br />
„Na jedenfalls uns allesamt nackt machen, Uli.“<br />
„Na das sowieso, Peter. Los Leute, weg mit Hüllen. Ihr auch, Jungs, zeigt uns eure<br />
Schönheit.“<br />
„Wer kriegt denn den Manfred da als Erster?“<br />
„Na wie immer in solchem Falle, Pauli. Wird unter Ausschluss dessen, der den Frischling<br />
mitgebracht hat, ausgewürfelt.“<br />
„Mich könnt ihr auch rauslassen. Hab’ Manfred unterwegs schon Probe genagelt.“<br />
„Apropos ‚unterwegs‘, Leute. Auf den Erwin müssen wir künftig verzichten. Der hat in<br />
Peters und meinem Beisein heute Mittag den Löffel abgeben. Mittendrin, als er Manfred die<br />
Votze poliert hat.“<br />
„Dein Ernst, Robert?“<br />
„Ja, ja, Robert sagt’s, wie es ist, Gerdi. Erwin hat das Zeitliche gesegnet. Hitzschlag.<br />
Oder es hat sich ein Blutgerinsel gelöst. Aber die Einzelheiten später beim Bier. Und die Laune<br />
sollte es uns auch nicht verderben. Los, macht euch nackt. Und dann sich jeder wen greifen.<br />
Ist garantiert in Erwins Sinne.“<br />
„Und der is’ tasächlich mitten im Ficken abgenippelt?“<br />
„Mitten im Ficken, Pauli. Mein Neffe war sein ultimativ Letzter.“<br />
„Is’ ja eigentlich ein schöner Tod.“<br />
„Bloß einige Jahre zu früh.“<br />
„Wie willst du beim Rammeln sterben, wenn du schon in einem Alter bist, wo du keinen<br />
mehr hochkriegst, Uli?“<br />
„Da hat Gerdi recht, Uli. – Manfred, mach hin. Was stehst noch mit dem Schlüpper da.<br />
Zeig allen dein Pimmelchen. Und euch jetzt nich’ wundern: Vorn is’ der Junge noch etwas<br />
zurückgeblieben. Aber seine Votze gibt anständig was her.“<br />
„Ist aber verdammt knochig umbaut.“<br />
„Wirst dir nich’ gleich ’n Splitter einreißen, Pauli.“<br />
„Nee, nee, davor hab’ ich auch keine Angst. Eher davor, dass dein Neffe zu Bruch geht,<br />
wenn ich ihn spieße. Oder is’ er so einen wie Meinen auch schon gewöhnt?“<br />
„Nee, bisher kennt er da nur Meinen und den vom Peter. Na und Erwin Seinen. Eigentlich<br />
solltest du den Jungen wirklich als Erster kriegen. Wie steht ihr dazu, Leute? Sollte Pauli<br />
mit seinem Ausnahmehammer den Manfred für das Gemeinschaftsficken nicht erstmal<br />
hübsch weich orgeln?“<br />
„Ich hätt’ nix dagegen. Ich würde sowieso lieber mit <strong>Konrad</strong> den Anfang machen. – Du,<br />
was hat’n der Junge, Robert? Guck mal, der weent.“<br />
„Freudentränen, Gerdi. Nichts als Vorfreude. Hör’ auf damit, Manfred, weg mit den Tränen,<br />
du irritierst hier sonst alle.“<br />
„Manfred hat aber Angst.“<br />
„Hast du was gesagt, <strong>Konrad</strong>?“<br />
„Ja, hab’ ich, Herr Strassner. Manfred hat Angst, und das is’ ja wohl auch verständlich.“<br />
„Du, <strong>Konrad</strong>, ich hab’ mir nicht die Mühe gemacht, dich mitzunehmen, damit du uns hier<br />
das Spiel vermasselst, ist das klar?“<br />
„Manfred hat trotzdem Angst. Das sind keine Freudentränen, weil –“<br />
80