Freiwild. Zum Beispiel Konrad - Hermann W. Prignitzer
Freiwild. Zum Beispiel Konrad - Hermann W. Prignitzer
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„Du auch? Willst mal sehen, was dein Hintern von mir wegzustecken hätte, wenn ich<br />
jetzt drüben wäre?“<br />
„Meinetwegen.“<br />
„Na dann schaut her, dagegen is’ Wolfgang Seiner ’n Piepel. – Na was sagt ihr, lohnt<br />
der?“<br />
„Au verdammt, <strong>Konrad</strong>, hast’ so einen schon mal gesehen?“<br />
„Ja, bei uns der Hausmeister. Der hat was Ähnliches.“<br />
„Gutes Stück, was? Kommt einer von euch mit der Hand zwischen die Maschen, mir einen<br />
abzumelken?“<br />
„Na ich mit meiner Pranke nich’, aber du vielleicht, <strong>Konrad</strong>.“<br />
„Nee, da passt auch meine Hand nich’ durch.“<br />
„Soll ich doch mal kurz rübersteigen? Die schlafen doch alle, habt ihr gesagt.“<br />
„Ja, ja, aber bleiben Sie mal trotzdem drüben.“<br />
„Aber schade is’es, <strong>Konrad</strong>. So’n Bolzen hatt’ ich noch nie in der Hand.“.<br />
„Und im Arsch bestimmt erst recht nich’.“<br />
„Da hörst’ es, der will uns ficken.“<br />
„Ja, aber nur wenn ihr wollt. Wobei die meisten das wollen, wenn ich erst dicht genug<br />
dran bin.“<br />
„Na ich bestimmt nich’. Mir reicht unser Hausmeister.“<br />
„Aber du hörst doch, dem reicht es auch, wenn wir ihm nur einen abwichsen.“<br />
„Klar, zur Not reicht auch das. Wartet mal, ich komme. Ihr seht so scharf aus, und Wolfgang<br />
is’ ja nich’ da“<br />
„Na dann viel Spaß, Siegmar.“<br />
„Warte, lauf doch nicht allein weg, ich komm ja schon mit.“ Und eins fix drei waren wir<br />
schräg über die Wiese getürmt, rein in die Küche. Tür zu, und die auch gleich abgeschlossen.<br />
„Puh, das wäre jetzt das Letzte, was ich noch gebraucht hätte.“<br />
„Falls er über den Zaun gekommen wäre. Der ganz Jüngste is’ er nämlich nich’ mehr. Ich<br />
hab’ ihn mal im Hellen an’er Tankstelle gesehen. Der is’ mindestens fuffzig.“<br />
„Aber groß, und kräftig is’ er auch. Der käme garantiert rüber. Du, jetzt brauch’ ich ’ne<br />
Zigarette.“<br />
„Ich auch. – Du, guck mal, da am Fenster, <strong>Konrad</strong>. Der Kerl is’ tatsächlich rübergestiegen.<br />
Da glotzt er. Na den haben wir ja aufgegeilt.“<br />
„Aber viel kann er nich’ sehen, is’ hier ja dunkel.“<br />
„Wollen wir Licht anmachen, ihm was vorficken?“<br />
„Nee, vielen Dank. Und überhaupt, wo sind hier überall Fenster auf?“<br />
„Nur bei den Männern, aber da wird er sich hüten einzusteigen.“<br />
„Und im Bad? Warte, ich gucke.“ Und da war tatsächlich das Fenster auf; ich spürte, ich<br />
schwitzte, als ich es schloss. Und griff mir aus der Badewanne zwei Flaschen Bier, ging zurück<br />
in die Küche. – „Is’ er noch da?“<br />
„Nee, is’ weg, jedenfalls is’ er nich’ mehr zu seh’n. – Is’ davon ein Bier für mich?“<br />
„Für wen sonst?“<br />
„Könntest ja mit Harri Wegner einen saufen wollen.“<br />
„Red nich’ so’n Stuss. Und ficken magst mich jetzt hoffentlich auch nich’.“<br />
„Im Moment nich’, aber wenn du mich animierst, hätte ich in Null Komma nix wieder<br />
Heißhunger drauf. Würde dir so lange in den Ohren liegen, bis du dir Meinen von alleine verabreichst.<br />
– Prost.“<br />
„Prost.“ Und wir grad die Flaschen angesetzt, hört ich was tappen. ‚Ach Gott, einer von<br />
den Männern‘, ging es mir durch den Kopf, und schon hörten wir Strassner: „Was ist denn das<br />
hier für eine konspirative Versammlung im Finstern. Könnt’ ihr nicht schlafen? Haben wir<br />
euch zu wenig ermüdet? Na ja, ich geh’ erstmal pissen, und dann werde ich mir auch ein Bier<br />
genehmigen. Bin euch im Bunde der dritte. Schiller.“ Strassner ließ die Badtür auf, wir hörten<br />
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