18.11.2013 Aufrufe

Freiwild. Zum Beispiel Konrad - Hermann W. Prignitzer

Freiwild. Zum Beispiel Konrad - Hermann W. Prignitzer

Freiwild. Zum Beispiel Konrad - Hermann W. Prignitzer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

treuern, und in der Schule kam dann noch ein Lehrer dazu. Dem hab ich dann zwei Tage,<br />

nachdem ich ohne Abschluss aus der Achten raus war, ein Taschenmesser in’ Bauch gerammt.<br />

Is’ er leider nich’ dran krepiert, der Herr Brachvogel, aber ich bin weggesperrt worden.<br />

Und da, wo sie mich zunächst unter Verschluss gehalten haben, in so’ner Art Klapsmühle<br />

für Halbwüchsige, da war ich dann auf einmal auch mal scharf auf’s Ficken. Hab’ ich<br />

mir einen von den Pflegern ausgeguckt, einen ganz jungen, der muss noch in der Ausbildung<br />

gewesen sein, und den wollt’ ich, auch weil mir vorkam, dass der mir immer hübsche Augen<br />

macht, wenn er mich ansieht. Na jedenfalls war ich auf dessen Arsch aus, bei dem Burschen<br />

wollt ich das Vögeln versuchen. Und als ich ihm eines Tages beim Wäschesortier’n zur Hand<br />

gehen sollte, bin ich ihn mittendrin angesprungen und der is’ vornüber über den Tisch gekippt,<br />

hat sich nich’ gewehrt, hat auch keinen Pieps gesagt, und ich nich’ faul, ruckzuck waren<br />

dem Kerl die Hosen gesackt und sein Arsch war meiner, und sich dagegen aufgelehnt hat<br />

er nicht, dieser Pflegerlehrling. Und als er gemerkt hat, mir is einer abgegangen, hat er gesagt,<br />

jetzt sollten wir aber schleunigst weiterarbeiten, damit wir fertig werden. Hab’ ich eingesehen,<br />

haben wir gemacht, und über das, was grad zwischen uns abgelaufen war, fiel kein Wort. Ich<br />

hab’ auch nix gesagt. Nur gedacht, den schnapp ich mir öfter, der will das, und haben hat’s<br />

was, das Vögeln. Is’ da aber nichts mehr draus geworden. Ich hab’ nich’ damit gerechnet,<br />

dass der Bursche nicht echt is’. Aber der hatte ’nen Pfleger, so’n richtigen, und dann auch<br />

noch einen der Ärzte in der Hinterhand. Beides stämmige Kerle, und die haben mich noch am<br />

selben Tag, da war schon Nachtruhe, da haben mich die beiden aus dem Bett geholt, rein in<br />

ein anderes Zimmer verfrachtet. Und da, Tür abgeschlossen, kein Licht gemacht, haben sie<br />

sich auf mich gestürzt. Hat mich erst der eine, dann der andre. Zur Strafe, wie es mal wieder<br />

hieß. Und das wäre wohl die einzige Sprache, die ich verstehen würde. Und in dem Zimmer<br />

musst’ ich dann bleiben, so fast einen Monat lang, und fast jeden Tag sind die beiden gekommen<br />

und haben mir die Leviten gelesen, wie sie das genannt haben, das Mich-<br />

Durchbumsen. Und dann musst ich eines Morgens in so was wie ’ne Grüne Minna, und mittags<br />

war ich auf Grund eines Gerichtsbeschlusses Insasse unseres Jugendwerkhofs und lernte<br />

Herrn Lux kennen. Na ja, den Rest kannst du dir selbst ausmalen, wir kennen uns ja schon ’ne<br />

Weile. Du, als ich dich hier zum ersten Mal gesehen hab’, das war ja erst letztes Jahr, ich<br />

glaube im September, wo es schon so ekelhaft kalt war... du da wär’ ich dir gern näher gekommen,<br />

aber erstens war dein Strassner im Wege, und außerdem sah ich sofort, dass du<br />

mich als was Minderwertiges ansiehst.“<br />

„Ich, einer aus’m Waisenhaus?“<br />

„Nee, aber als Strassners Liebling.“<br />

„Warum? Weil er mich hier mit anschleppt? Da macht er mit andern auch.“<br />

„Ja stimmt, er hatte auch schon andere mit, einen Jochen zum <strong>Beispiel</strong>, oder letztens wieder<br />

den kleinen Karsten, aber die haben für mich alle nichts Hübsches. Du, <strong>Konrad</strong>, weißt du<br />

schon, wie man so richtig knutscht? “<br />

„Ja.“<br />

„Und?“<br />

„Was ‚und‘?“<br />

„Na wie wär’s, wenn wir’s beide mal versuchen würden. Du gefällst mir doch so. Und<br />

guck mal, ich bin kein Schlechter, jedenfalls nicht schlechter als andre, nur bin ich eben schon<br />

siebzehn, da brauch’ ich auch öfter was zum Ficken.. Nee, dich nich’ <strong>Konrad</strong>. Nee, nee, dich<br />

rühr’ ich nicht an, wenn du nich’ willst, und ich hab’ ja auch grad eben erst abgespritzt, aber<br />

mit mir knutschen, das könnt’ dir doch eigentlich nichts ausmachen, und mir würde das guttun.<br />

Du, was sagst du, knutscht du mit mir? Komm, <strong>Konrad</strong>, lass mich nich’ zappeln.“<br />

„Warum gehst’ nich’ zu Eckhard oder zu Oswald: Wenn du sie schon vergewaltigt hast,<br />

kannst’ sie auch küssen.“<br />

„Wie meinst’n das? Muss ich dir erst an’ Arsch geh’n, um dich abknutschen zu dürfen?“<br />

90

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!