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Freiwild. Zum Beispiel Konrad - Hermann W. Prignitzer

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nach war der Mann amüsiert. – „Donnerwetter, hübsche Szene, Chef, danach wär’ mir jetzt<br />

auch.“<br />

„Na dann ziehen Sie sich doch aus, Kollege, packen Sie sich her. <strong>Konrad</strong> ist grad so richtig<br />

in Übung. Nur ihn jetzt nicht ficken, das heben wir uns für Nachmittag auf. Richter einzubeziehen<br />

war falsch. Jetzt werde ich es doch befürworten “<br />

„Was? Dass er da im Spreewald das Kindererholungsheim kriegt?“<br />

„Ja, ja, ich lob’ ihn hier weg.“<br />

„Da machen Sie ihm aber ein Geschenk, Chef.“<br />

„Bis er sich zwischen all den kleinen Rackern, die Jüngsten fünf, sechs, keiner älter als<br />

vierzehn, den Hals bricht. Das Heim da ist keine Festung, aus der nichts rausdringt, da reist<br />

man nach vierzehn Tagen wieder ab. – So nun komm mal von mir runter, <strong>Konrad</strong>. Hat’s mal<br />

wieder geschmeckt?“<br />

„Ja.“<br />

„Na dann hol dir bei Herrn Fuhrmann den Nachtisch. Und ich seh’ dich heute Nachmittag<br />

siebzehn Uhr. Alles klar?“<br />

„Ja, ja, da komm’ ich.“<br />

„Und wie gesagt: mit Herrn Richter hat sich erledigt.“<br />

„Und Sie achten auch drauf, dass er mich deshalb nicht schikaniert?“<br />

„Ja, ja, das geht schon in Ordnung. Dem verpass ich, so lange er noch hier ist, ein Trostpflaster.<br />

Mal sehen, wer sich eignen könnte. Der Karsten Knopf vielleicht.“<br />

„Nein, das geht nich’. Nich’ ihm den Karsten mitgeben.“<br />

„Warum nicht? Meinst du, der Junge hält das nicht aus, wenn ihn ein Mann fickt?“<br />

„Weiß’ ich nich’, aber was Herr Richter so alles von mir wollte, so einer ist auch Karsten<br />

nich’. Das dürfen Sie ihm nicht aufladen, dann geh’ ich lieber selbst.“<br />

„Das versteh’ ich jetzt nicht. Was hast du denn plötzlich?“<br />

„Ach nichts, aber das dürfen Sie Karsten nich’ antun. Das is’ doch nich’ bloß das Geficktwerden,<br />

wenn er da mit muss. Da is’ doch dann auch immer einer aus dem Schlafsaal<br />

eins mit dabei.“<br />

„Ja und weiter?“<br />

„Nichts, is’ schon gut, ich werd’ jetzt Herrn Fuhrmann einen blasen.“<br />

„Na dann mal ran, hock dich wie eben.“<br />

„Nein, nein, Augenblick mal, Kollege. – Was gibt’s noch, Wohlgemuth, was hast du mir<br />

noch zu erzählen?“<br />

„Nichts.“<br />

„Komm, rück raus mit der Sprache, sonst weise ich Herrn Fuhrman jetzt an, dass er dich<br />

bumst.“<br />

„Aber doch nich’ jetzt.“<br />

„Doch, doch, auf der Stelle, und ich seh’ mir das mit an, und dann werd’ ich schon wieder<br />

können, spreng ich dir auch noch die Votze.“<br />

„Nein, das nicht, das bloß nich’ –“<br />

„– ja, ja, dann spuck’s aus. Was ist noch mit Herrn Richter? Was scheust du dich, mir anzuvertrauen?“<br />

„Na der wollt’ von mir Fotos machen lassen.“<br />

„Was für Fotos?“<br />

„Na so erotische, hat er gesagt. Ich mit immer einem von den Steppkes. Wie so einer mir<br />

einen bläst oder wie ich ihn grad ficke.“<br />

„So was wollt’ er fotografieren?“<br />

„Nee nich’ er. Aber er kennt da ’n Fotografen, und bei dem soll das auch stattfinden.“<br />

„Hat er gesagt, wie der Mann heißt.“<br />

„Weiß nich’. Ich glaube ‚Walter‘.“<br />

„Mit Vornamen?“<br />

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