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DIE VOGELMARKIERUNGEN DER KON. UNO. ORNITH. CENTRALE 275<br />

ist, könnte man diese Gesetzmäßigkeit auch nach diesem Momente als<br />

das Beharren im Brufraiime oder im Lebensraume bezeichnen. Die Frage<br />

ist noch nicht reif genug zur eingehenderen Behandlung, doch kann ich<br />

mich nicht davor verschließen, einige Relationen desselben zu berühren.<br />

Es ist unschwer einzusehen, daß die nach dieser Gesetzmäßigkeit<br />

vor sich gehende Besiedelung des Brutgebietes in vollkommenem Einklänge<br />

mit dem Prinzipe der Erhaltung der Art steht. Es könnte kaum<br />

eine geeignetere Einrichtung gefunden werden, mittels welcher sämtliche<br />

Bruträume des Brutgebietes der Art in jedem Frühjahre gleichmäßig<br />

und ohne sich bei jeder Gelegenheit erneuernder Kämpfe, welche<br />

das Brüten vieler Individuen zum mindesten stark verspäten, wenn nicht<br />

unmöglich machen, bevölkert werden könnte. Durch diese Besiedelungsweise<br />

ist das Brutgebiet in optimaler Weise ausgenützt, weil dadurch<br />

der maximale Nachwuchs erzielt wird, und zwar schon auch deshalb,<br />

weil erfahrungsgemäß der an seinem gewöhnlichen bekannten Standorte<br />

nistende Vogel immer eher zur Brut schreiten, mehrere Brüten<br />

machen und auch seine Nachkommenschaft sicherer großziehen kann,<br />

als der neue Ansiedler.<br />

Es kann nicht bestritten werden, daß der erste Teil dieser Gesetzmäßigkeit,<br />

nämlich die Rückkehr in den einmal besetzten Brutraum —<br />

in die ^.(MeimaU — schon längst als Faktum betrachtet wurde, doch<br />

fehlte bisher der vollgültige Beweis. So konnte z. B. seinerzeit auch ich<br />

den Frühjahrszug der Rauchschwalbe in Ungarn — ohne positive Kenntnis<br />

dieses Gesetzes — nur mit der Annahme erklären, daß die Rauchschwalben<br />

an ihre alten Nester, also in den schon einmal innegehabten<br />

Brutraum zurückkehren. Auf welche Weise jedoch das Brutgebiet durch<br />

die Jungvögel besiedelt wird, war früher noch total unbekannt und fand<br />

auch durch die Vogelberingungen bisher noch sehr ungenügende Klärung.<br />

Dieser Teil der Frage bedarf noch der intensivsten Beleuchtung<br />

durch die Versuchsdaten.<br />

Ganz unbekannt war jedoch die merkwürdige Tatsache, daß<br />

parallel mit dem Beharren an dem einmal innegehabten Brutraume<br />

auch ein Beharren an den gewohnten Diirchzugsgebieten und Winterquartieren<br />

besteht.<br />

Ausnahmen kommen zwar gar nicht selten vor, doch ist die Norm,<br />

das Beharren an den betreffenden Gebieten unverkennbar.<br />

Vereint ergeben obige Gesetzmäßigkeiten das neue Gesetz, daß<br />

bestimmten Bruizonen ganz bestimmte Zugszonen entsprechen.<br />

Laut dieser Gesetzmäßigkeit läßt sich das Brutgebiet jeder Zugvogelart<br />

in mehrere größere oder kleinere Brutzonen aufteilen, innerhalb<br />

welcher sich die Zugsverhältnisse annähernd gleichmäßig gestalten. So<br />

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