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Die Itzehoer Störschleife 111<br />

men werden musste. 49 Nach der Verfüllung der Schleife wurde auf dem Westarm<br />

wie geplant die Durchbruchstraße angelegt und der östliche Arm wurde mit einer<br />

Grünanlage und kleineren Wasserflächen versehen. Außerdem sollte im ehemaligen<br />

Störbett, das sich um die gesamte Neustadt zog, eine Grünanlage die Ellipsenform<br />

des historischen Stadtgrundrisses widerspiegeln. 50<br />

6 Diskussion um die Zuschüttung<br />

Im Vorwort zu der Dokumentation über die Neustadtsanierung ist zu lesen: „In<br />

jüngster Zeit […] flammten immer wieder Diskussionen um die inzwischen weitgehend<br />

abgeschlossene Sanierung der Itzehoer Neustadt auf. Im Mittelpunkt der<br />

Auseinandersetzungen steht immer wieder die Zuschüttung der Störschleife, die<br />

die Neustadt jahrhundertelang umgab.“ 51 Auch bis heute sind die Diskussionen<br />

nicht abgebrochen. 52 Bei Betrachtung dieser öffentlichen Auseinandersetzungen<br />

lässt sich feststellen, dass sich diese mit dem Zeitgeist veränderten. In den 1950er<br />

und 1960er Jahren waren die Ideen der Stadtplaner, Politiker und Bürger vom<br />

Wachstumsdenken und Planungsoptimismus der Wirtschaftswunderjahre geprägt.<br />

Dies führte zu Plänen, die auf eine verkehrsgerechte und auf Wirtschaftlichkeit<br />

ausgerichtete Stadt abzielten. In den 1970er und 1980er Jahren änderte sich diese<br />

Einstellung allmählich. 53 Von nun an standen eher Fragen der Stadtbilderhaltung<br />

sowie Umweltschutz und soziale Fragestellungen im Mittelpunkt der Diskussionen.<br />

Da Pläne für die Neustadtsanierung jedoch nicht umgesetzt wurden, blieb das<br />

Thema auf der Tagesordnung. 54 Festzuhalten ist, dass sich die Diskussion um die<br />

Zuschüttung der Störschleife nicht allein auf die Verfüllung bezog, sondern im<br />

Gesamtzusammenhang der Neustadtsanierung in Itzehoe und der gesellschaftlichen<br />

Entwicklung gesehen werden muss. 55<br />

Die Unzufriedenheit mit dem Verlauf und den Plänen der Neustadtsanierung<br />

zeigte sich ab Mitte 1973 in verschiedenen Aktivitäten Itzehoer Bürgerinnen und<br />

Bürger. Es bildete sich die „Bürgerinitiative zur Erhaltung der Störinsel“, die sich<br />

49 Ebd., S. 67.<br />

50 Um die ehemalige Störschleife darzustellen, wurden auf diesem Gebiet vier sogenannte Freiräume<br />

eingerichtet, welche mit unterschiedlichen Bebauungen und Bepflanzungen den Stadtarm<br />

nachzeichneten. Im Freiraum 1 (Nordwestliche Störschleife) wurde ein Fuß- und Radweg<br />

eingerichtet; der Freiraum 2 (Nördliche Störschleife) diente als Grundfläche für das neue<br />

Mehrzwecktheater; im Freiraum 3 (Nordöstliche Störschleife) sollte ein Brunnen, von dem aus das<br />

Wasser in stufenweise angelegten Becken nach Süden fließt, den Fluss nachzeichnen; der Freiraum 4<br />

(Östliche Störschleife) wurde mit begrünten Teichanlagen gestaltet, um auch hier den Fluss<br />

abzubilden. Vgl. Ebd., S. 63 u. 89.<br />

51 Ebd., S. 3.<br />

52 Ehrich u. Jesumann (2011).<br />

53 Vorbeck (1991), S. 387. Lange Zeit waren die angebotenen Sprechstunden im Rathaus von den<br />

Itzehoer Bürgerinnen und Bürgern nur wenig frequentiert worden.<br />

54 Vorbeck (1991), S. 378-379; und Schleu u. Ehlers (1990), S. 53-55.<br />

55 Vgl. dazu: Pelc (2006), S. 282.

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