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62<br />

Jakob Groß<br />

Fahrplan mit dem der Eisenbahn abgestimmt war. Mit den Schiffen waren also<br />

weitere komfortable Transportmittel eingeführt worden, die der weiteren Erschließung<br />

der Holsteinischen Schweiz dienten. Aber ähnlich wie bei der Eisenbahn war<br />

die Fahrt mit den Schiffen auch ein besonderes Erlebnis in der Natur und zugleich<br />

auch ein Symbol für Fortschritt und Technik, also eine Attraktion für sich. Die<br />

ersten Schiffe fuhren 1867 auf dem Plöner See, danach folgte der Dieksee, der<br />

Kellersee und 1905 der Große Eutiner See. 12<br />

Im Mittelpunkt der Kurkultur in der Holsteinischen Schweiz standen am Anfang<br />

die populären Kneippkuren. Auf Grund einer erhöhten Nachfrage stiegen die<br />

Zahlen von Kurhotels und Kurheimen. Malente-Gremsmühlen entwickelte sich<br />

langsam zu einem ganzjährigen Kurort, der bereits 1905 eine Kurtaxe einführte.<br />

Immer mehr Stadtbewohner zog es also als Kontrastprogramm zu den im Rahmen<br />

der Industrialisierung ständig wachsenden, lauten und schmutzigen Städten in<br />

die Natur, also auch in die Holsteinische Schweiz, um sich dort zu erholen. So leisteten<br />

sich viele aus der oberen Bürgerschicht einen zweiten Wohnsitz in der Holsteinischen<br />

Schweiz als Sommerfrische zum Ausgleich Ihres städtischen Lebens.<br />

Der Erste Weltkrieg bedeutete einen Rückschlag für die Entwicklung und touristische<br />

Bedeutung der Region, doch erholte sich die Region recht schnell. Ein<br />

Ausdruck davon ist der Zusammenschluss der Fremdenverkehrsvereine von Malente-Gremsmühlen,<br />

Plön, Eutin und Bosau im Jahr 1935, um gemeinsam einen<br />

Werbeprospekt unter dem Namen „Holsteinische Schweiz“ herauszubringen, der<br />

zur weiteren Profilierung als Fremdenverkehrsregion beitragen sollte. Der Begriff<br />

„Holsteinische Schweiz“ bekam also offiziellere Züge und auch die Gebietsabgrenzung<br />

wurde konkreter. Nach dem Zweiten Weltkrieg schlossen sich weitere<br />

Gemeinden an, bis dann 1967 der Fremdenverkehrsverein „Holsteinische Schweiz<br />

e.V.“ gegründet wurde. 13<br />

Mittlerweile ist die Holsteinische Schweiz zu einer Einheit der Raumplanung<br />

geworden, die größere Flächenausmaße hat. So schließt das Gebiet im Norden den<br />

Selenter See und im Süden den Seekamper See noch ein. Im Westen reicht das<br />

Gebiet bis an die Stadtgrenzen von Preetz und im Osten umschließt es Schönwalde<br />

und den Bungsberg.<br />

5 Naturpark<br />

Die Holsteinische Schweiz gilt als Schützenswerte Landschaft mit einem Schutzgebietsanteil<br />

von 18,17 %. Ein Ausdruck dieser Schutzbemühung ist der Naturpark<br />

„Holsteinische Schweiz“, der 1986 gegründet wurde und 75.328 ha umfasst, und<br />

der die nachhaltige Entwicklung der Region zur Aufgabe hat, also die Entwicklung<br />

12 Luft (1975).<br />

13 Ebd.

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