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Schauplaetze_SH.pdf

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218<br />

Linda Szűcs<br />

7.2 Der Kograben<br />

Südlich des Hauptwalls erstreckt sich als weitere Sperre der Kograben (mittelalterliche<br />

Namensform Kowwirchi 28 ) in auffallend gerader Linie vom Selker Noor bis<br />

in die Niederung der Rheider Au. Es ist eine etwa 6,5 km lange, eigenständige<br />

Sperrlinie, die in mancherlei Hinsicht einmalig ist. Erstens ist diese wegen ihrer<br />

geraden Linienform in allen Baudetails durch hohe Systematik und geometrische<br />

Genauigkeit gekennzeichnet. Zweitens ist die Frontpalisade in einer eigenartigen<br />

Technik, in einem System dreifacher Pfostenreihen errichtet, die sich über die<br />

gesamte Wallstrecke hinweg in der gleichen Anordnung und dem gleichen Abstand<br />

wiederholt. Drittens ist der Wallgraben als ein tiefer Spitzgraben (Abb. 5)<br />

angelegt worden. 29<br />

Abb. 5: Schematische Darstellung<br />

des Kograbens<br />

(http://de.wikipedia.org/wiki/Danewerk).<br />

Einer C14-Datierung zufolge wurde der Kograben in der Zeit zwischen 770 und<br />

970 angelegt. Somit kann man ihn in der zeitlichen Reihe der Bauten nicht genau<br />

einordnen. Es besteht die Möglichkeit, ihn als den Göttrikswall aufzufassen. Andere<br />

Überlegungen durch Vergleiche mit den Befestigungsformen der dänischen<br />

Ringburgen (z. B. Aggersborg) aus der Zeit um 980, führen jedoch zu einer<br />

alternativen Deutung, welche die Hypothese unterstützt, dass die damaligen Könige,<br />

Harald Blauzahn und Sven I., Verteidigungsprobleme zu lösen hatten, auch<br />

gegen das deutsche Reich, das im 10. Jahrhundert die Rolle der Franken als führende<br />

Festlandsmacht übernommen hatte. 30<br />

Archäologische Lehrbücher stellen fest, dass es in der Wikingerzeit zwischen<br />

Schleswig/Haithabu und Hollingstedt einen Transitverkehr gab. 31 Der Historiker<br />

Klaus Goldmann favorisiert die Hypothese, dass der Kograben als Schifffahrtska-<br />

28 Die Bedeutung des Namens Kograben ist nicht geklärt. C.F. Allen (1850) ging von dem dänischen<br />

Wort „Kurvirke“ aus, wo er das Wort „kure“ auf die alte Bedeutung „Schutz” zurückgeführt hat.<br />

29 Andersen (1995).<br />

30 Andersen (1995).<br />

31 Siehe Frahm (1930), S. 1-23.

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