Schauplaetze_SH.pdf
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Friederike Sackmann<br />
Sauerstoffbedarf decken sie über die Filtration des Meerwassers durch die Kiemen.<br />
Sie extrahieren Phytoplankton, Bakterien und andere organische Substanzen und<br />
bauen daraus Köpermasse auf. Sie stellen einen je nach Bestandslage unterschiedlich<br />
großen, aber im Vergleich zu anderen Organismen stets relativ hohen<br />
Anteil an der Gesamtbiomasse der Bodentiere im Watt. Außerdem bieten<br />
Miesmuschelbänke Lebens- und Schutzraum unter anderem für Borstenwürmer,<br />
Seepocken und Käferschnecken. Umgekehrt sind Miesmuscheln eine Nahrungsquelle<br />
für verschiedene Seevögel, Krebse und Seesterne. Die Miesmuschelbestände<br />
im schleswig-holsteinischen Wattenmeer sind variabel aufgrund der Fressfeinde<br />
und natürlicher Mortalität – begründet durch Nahrungsmangel und extreme<br />
klimatische Verhältnisse wie beispielsweise Eiswinter. Ihre Reproduktionsrate ist<br />
allerdings unabhängig von der Größe der existierenden Population, da weibliche<br />
Miesmuscheln mehrmals in der Laichzeit laichen und so für eine große Nachkommenschaft<br />
sorgen können. Da die Eier im Wasser befruchtet werden und die<br />
Strömung die Larven mitreißt, können diese über große Entfernungen transportiert<br />
werden. Daher sind Miesmuschelvorkommen in dem Gebiet weit gestreut.<br />
Nach Ende der frei im Wasser schwebenden Stadien ändern Miesmuscheln ihren<br />
Standort. Zu Beginn heften sie sich mit Hilfe ihrer Bysussfäden an weichere Strukturen<br />
wie Algen, bevor sie diese verlassen und sich festeren Ansiedlungsgrund<br />
suchen.<br />
Abb. 1: Der schleswig-holsteinische<br />
Wattenmeer Nationalpark 1985<br />
(Buchwald et al. (1996), S 67).