Schauplaetze_SH.pdf
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Jakob Groß<br />
Abb. 1: Historische Land und Ansichtskarte, Datierung unbekannt<br />
(www.ploener-ansichten.de).<br />
2 Erste literarische Erwähnungen<br />
Die Entdeckung dieser Region Ostholsteins setzte Ende des 18. Jahrhunderts ein.<br />
Als einer der ersten schrieb der Gartentheoretiker Christian C. L. Hirschfeld 1785:<br />
„Nach so manchen Reisen, die ich in und außer Deutschlands gemacht, muß ich<br />
doch gestehen, dass die holsteinischen Gegenden in manchem Betracht den<br />
Ruhm einer vorzüglichen Schönheit behaupten. […] der angenehmste Eintritt in<br />
Hollstein geschieht durch die reizenden Landschaften von Plön und Eutin, und<br />
auf diesem Weg trifft man gleich einige der schönsten Plätze, als Ascheberg und<br />
Sielbeck, an.“ 1<br />
Und auch die Idyllendichtung „Luise“ von dem Schulrektor Johann Heinrich Voß<br />
über das Dorf Malente, das im Gedicht den imaginären Namen „Grünnau“ erhält,<br />
trägt zur ersten Popularität der Gegend bei. Dies fiel zusammen mit einem veränderten<br />
Blick auf die Natur und unberührte Landschaften.<br />
Galt im Barock nur das Naturbild als schön, das von dem Menschen geformt<br />
und geordnet wurde, wie es sich auch in den französischen Barockgärten wiederfindet,<br />
so wandelt sich dieses Bild im 18. Jahrhundert. Die „wilde“ und „unberührte“<br />
Natur wird nun zu einem positiven und sogar zu einem verklärten Idealbild.<br />
Dieser Wandel ist vor dem politischen Hintergrund des späten 18. Jahrhunderts zu<br />
betrachten. Da die Lage des Bürgertums in Deutschland von der französischen<br />
Revolution weithin unberührt blieb und der Absolutismus noch weiterhin herrsch-<br />
1 Zit. nach Paulsen (1994), S. 24.