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Jakob Groß<br />

Die schnell in die Höhe wachsenden Bäume machten dann 1875 noch mal eine<br />

Aufstockung um 3,5 m nötig. Der Turm steht immer noch auf der Kuppe des<br />

Bungsberges, ist zurzeit aber nicht zugänglich und steht unter Denkmalschutz. In<br />

unmittelbarer Nähe steht mittlerweile ein 1978 errichteter und stolze 134 m hoher<br />

Fernsehturm, der eine Aussichtsplattform besitzt, und so „die alte Elisabeth“ in<br />

den Schatten stellt.<br />

Ein anderer Turm wurde 1890 am südlichen Ufer des Kellersees errichtet und<br />

vor dem Hintergrund der damals im Deutschen Reich vorherrschenden nationalistischen<br />

Grundstimmung Kaiser Wilhelm gewidmet.<br />

Während des Ersten Weltkriegs wurden aus dem 12 m hohen, aus gespaltenem<br />

Felsen errichteten Turm die hölzernen Innenausbauten entwendet und seitdem<br />

verfiel der Turm immer mehr. Heute steht er unter Denkmalschutz und ist nicht<br />

begehbar, aber der Dorfverein Fissau beabsichtigt ihn zu restaurieren.<br />

Ein weiterer Aussichtsturm, der auch heute noch begehbar ist, ist der 1888 errichtete<br />

„Parnaß-Turm“ (Abb. 3), der vor der Stadt Plön zwischen Schöh- und<br />

Trammersee liegt. Er bietet nicht nur eine schöne Aussicht, sondern erinnert im<br />

Sinne des damaligen Patriotismus auch an den Schleswig-Holsteinischen Krieg von<br />

1848-1851 und den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71. Ursprünglich<br />

wollten die Initiatoren des Plöner „Verschönerungs-Vereins“ den Turm massiv<br />

errichten, doch aus Geldmangel blieb es bei einem eisernen Gerüst mit einer Treppe.<br />

Er steht auf der 70 m hohen Parnaß-Anhöhe und ist ca. 20 m hoch. Er bietet<br />

einen Überblick über Plön, den See und die umliegende Landschaft.<br />

Ein neuer Aussichtsturm ist bei Neversfelde auf dem Holzberg entstanden<br />

(Abb. 4). An gleicher Stelle gab es von 1908-1918 schon einmal einen kleinen geschlossenen<br />

Holzturm, der Otto von Bismarck gewidmet war. Er musste aber auf<br />

Grund von Sturmschäden abgerissen werden.<br />

Später setzte sich dann der Verschönerungsverein Neversfelde für den Bau<br />

eines neuen Turmes ein, um für eine Belebung des Fremdenverkehrs zu sorgen.<br />

2005 wurde der 28,5 m hohe und ganzjährig zugängliche „Holzbergturm“, der<br />

auf demselben Fundament wie der ehemalige „Bismarckturm“ fußt, eröffnet.<br />

Er ist größtenteils aus Lärchenbalken konstruiert; in seiner transparenten Bauart<br />

soll er möglichst das Landschaftsbild nicht stören. Die Bauweise des Parnaß-Turms,<br />

die aus Mangel an norwendigen Finanzen erfolgte, ist mittlerweile<br />

zu einem architektonischen Konzept für die Konstruktion von Aussichtstürmen<br />

geworden.<br />

Man ist also von der massiven Konstruktion mit der Doppelfunktion als touristische<br />

Attraktion und Ehrenmal abgekommen und zu einer leichten Konstruktion<br />

übergegangen, die sich in die Landschaft integrieren soll.

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