Schauplaetze_SH.pdf
Schauplaetze_SH.pdf
Schauplaetze_SH.pdf
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
24<br />
Maike Bartels<br />
Am Westerländer Strand kam es dennoch vermehrt zu Strandabbrüchen, welche<br />
auf die Entwicklung des Badebetriebes zurückgeführt wurden. Daher erging<br />
1889 eine Polizeiverordnung über den „Strand- und Dünenschutz bei dem Dorfe<br />
Westerland“, die „das Auflockern und Aufgraben des Sandes auf dem Vorstrand“<br />
unter Strafe stellte. Um die Erfolge des Dünenschutzes zu gewährleisten, wurden<br />
schließlich einheitliche Regelungen für das gesamte Dünengebiet entlang der<br />
Westküste notwendig. Die Regierung erließ daraufhin die „Polizeiverordnung betr.<br />
den Dünenschutz in den Kreisen Tondern und Eiderstedt“, die Geld- oder Haftstrafen<br />
für folgende Vergehen vorsah: Unbefugtes Betreten der Vordünen und<br />
Dünenkulturen, Beweidung der Dünenkulturen mit Vieh, Abmähen oder sonstige<br />
Entnahme der Gräser sowie Beschädigung der Dünenschutzanlagen. Die Entnahme<br />
von Sand und Steinen sowie die Durchführung von Grabenarbeiten bedurften<br />
der vorherigen Genehmigung.<br />
Abb. 3: Wanderdüne im Listland<br />
(Bernd Bartels (2011)).<br />
Am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts mussten die Sylter bei ihren<br />
Bemühungen um den Dünenschutz einige Rückschläge hinnehmen. Zahlreiche<br />
Sturmfluten führten zu enormen Verlusten, sowohl an den Vordünen als auch an<br />
den alten Dünen. Um den Westerländer Strand zu schützen, wurde 1907 mit dem<br />
Bau einer Strandmauer begonnen, die jedoch bereits vier Jahre später durch eine<br />
Sturmflut zerstört wurde und 1912 neu erbaut werden musste. Die Unterhaltung<br />
der alten Sylter Dünen sowie der Vordünenbau wurden weiterhin fortgesetzt und<br />
selbst während des Ersten Weltkrieges, wenn auch in wesentlich eingeschränkter<br />
Form, aufrechterhalten. Ab 1922/23 wurden die Vordünenarbeiten wieder in verstärktem<br />
Umfang aufgenommen, es kam jedoch auch weiterhin zu Abbrüchen an