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IOEW SR 075 Ökonomische Alternativen zum Ausbau E..., Seiten 1 ...

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alten Konflikte mit dem Naturschutz, stieß die Idee einer gemeinsamen Entwicklungsstrategie<br />

basierend der Ausweisung des Großschutzgebietes auf viele Vorbehalte,<br />

in denen immer die Angst mitschwang, ein Stück Eigenständigkeit zu verlieren.<br />

Die bereits ökologisch-produzierenden Höfe hatten sich schon in der Vorbereitung<br />

der Regionalkonferenz erheblich engagierten. Damit reproduzierten sich die alten<br />

politischen 'Lager 1 , die auch bei anderen politischen Anlässen immer wieder zu Polarisierungen<br />

führten. Ganz anders stellte sich die Situation in der Landwirtschaft der<br />

Ostgemeinden dar. Auf dem Gebiet der neuen Bundesländer war die Landwirtschaft<br />

nach wie vor durch Großstrukturen und großflächige Anbaumethoden geprägt. Aufgrund<br />

des abrupten Sprungs in die EU-subventionierten Märkte mit ihren Überangeboten<br />

und erheblicher Modernisierungsdefizite sowie großer Personalüberhänge<br />

standen hier viele der ehemaligen LPGs, die inzwischen privatisiert wurden, vor großen<br />

wirtschaftlichen und sozialen Problemen. Vor diesem Hintergrund war für viele<br />

Bethebe der Vertragsnaturschutz eine wichtige Möglichkeit, die ökonomische Situation<br />

zu verbessern. Die gemachten Erfahrungen in den Jahren 1992 bis 1994 waren im<br />

wesentlichen positiv und so bestand bei den Ostbetrieben der Landwirtschaft eine<br />

sehr viel größere Bereitschaft, sich im Rahmen der geplanten Schutzgebietsausweisungen<br />

zu arrangieren. Dies schlug sich auch in einer aktiven Beteiligung bei der<br />

Vorbereitung der Regionalkonferenz nieder. Der Beschluß der Regionalkonferenz, im<br />

landwirtschaftlichen Bereich eine regionale Vernetzung und Vermarktung von Qualitätsprodukten<br />

in Angriff zu nehmen, wurde damit nur von einem Teil der Landwirte<br />

getragen.<br />

In Folge der Regionalkonferenz wurden die Umstellungsaktivitäten zunächst auf zwei<br />

Bereiche konzentriert:<br />

Erstens. Auf der Basis der vorhandenen betrieblichen Infrastrukturen und Kenntnisse<br />

begannen einige Betriebe mit der extensiven und artgerechten Aufzucht von Rindern.<br />

Die Rinderzucht war dabei in den 'Gemischtbetrieb' der Höfe integriert: Die<br />

Futtergrundlage wurde durch den eigenen Hof erwirtschaftet, das Weidevieh düngt<br />

die Grünlandflächen und der anfallende Wirtschaftsdünger (Stallmist und Gülle)<br />

stand zur Düngung der Ackerflächen zur Verfügung. Schnell stellte sich heraus, daß<br />

die extensive Viehhaltung kein ökonomischer Selbstläufer war, sondern durch die<br />

aktive Erschließung von Verarbeitungs- und Vermarktungspotentialen begleitet werden<br />

mußte. Hierzu wurden seitens der Landwirte mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung<br />

verschiedene Instrumente entwickelt. Als wesentlichster Schritt stellte sich<br />

die Gründung einer Erzeugergemeinschaft 'Qualitätsfleisch aus der Region Elbtalaue'<br />

heraus. In Verbindung mit der Öffentlichkeitsarbeit für den Naturpark erlangte<br />

diese in den umliegenden Städten einen hohen Bekannheitsgrad. Ihr gelang es in<br />

relativ kurzer Zeit, einen festen Kundenstamm aus gehobener Gastronomie und Lebensmittelfachhandel<br />

aufzubauen. Für die Erschließung des kleineren regionalen<br />

Marktes wurden regelmäßig die Metzgereien und regionaler Gastronomie über<br />

Schlachttermine und Ordermöglichkeiten informiert.<br />

Zweitens: Die Erfahrungen mit der Verarbeitung und Vermarktung von Milch aus<br />

ökologischer Landwirtschaft im Kreis-Lüchow-Dannenberg ermutigte auch 3 Betriebe<br />

in Brandenburg zu einer entsprechenden Umstellung. Aufgrund der bereits bestehenden<br />

Weiterverarbeitungsstrukturen konnte das ökonomische Risiko der Umstellung<br />

gemindert werden.<br />

Für die Umstellungen wurden insgeamt aus folgenden Förderprogrammen Mittel beantragt<br />

und bewilligt:

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