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IOEW SR 075 Ökonomische Alternativen zum Ausbau E..., Seiten 1 ...

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• Um langfristig eine stabile und breite Produktionsbasis im ökologischen Landbau<br />

zu garantieren, müssen Kooperationen und Rationalisierungen im Betriebsmitteleinsatz<br />

angestrebt werden, die über geschlossene Familienbetriebe hinausgehen.<br />

Hier können auch neue Betriebsformen oder -gemeinschaften aus umgewandelten<br />

LPG'en wichtige Ansätze zur Arbeits- und Produktionsmittelaufteilung<br />

bieten (horizontale Integration, s. auch unten).<br />

• Kombinationen verschiedener Produktionszweige, wie sie bereits in Lenzen im<br />

Rahmen von Schafzucht in Kombination mit einem Färbergarten und einer Filzerei<br />

versucht werden, sollten unter Anerkennung einer Vernetzung regionaler Wirtschaftsverbunde<br />

und Wertschöpfung unterstützt und ausgeweitet werden<br />

(vertikale Integration).<br />

• Zur Gewinnung von Interesse und Akzeptanz für Produkte aus ökologischem<br />

Landbau müssen Konsumentinnen in Vorgänge und Grundsätze der Herstellung<br />

landwirtschaftlicher Produkte und deren Weiterverarbeitung miteinbezogen werden.<br />

Dies geschieht bereits über Anschauung und Information (Angebote zur<br />

Mithilfe, Ab-Hof-Verkauf, Verkaufsauto, Gästezimmer, Tage der offenen Tür ,<br />

Hoffeste, Besichtigungen...®®).<br />

• Im Rahmen der Weiterverarbeitung bestehen bereits Initiativen auf einzelnen<br />

Höfen oder Hofgemeinschaften zur Verarbeitung bestimmter Produkte. Gleichzeitig<br />

besteht allerdings auch die Notwendigkeit, innerhalb der Region neue Geschäftsbeziehungen<br />

zu Bäckereien, Molkereien und Metzgern aufzubauen. Hier<br />

müssen Wege <strong>zum</strong> Informationsaustausch bspw. über Warenqualität und flexiblen<br />

An- und Abtransport der landwirtschaftlichen Produkte gefunden werden. Ein<br />

direkter Kontakt von weiterverarbeitenden Kleinbetrieben zu Erzeugern ist sicherlich<br />

wünschenswert, denn durch diese persönliche Basis können Qualität und<br />

Service eher gewährleistet werden, wodurch ein Wettbewerbsvorteil gegenüber<br />

überregionalen Großhändlern erzielt werden kann. Denn laut Aussagen einer<br />

Bäckereibesitzerin gestalten sich Kommunikation, Anforderungen an den betrieblichen<br />

Ablauf der Bäckerei und Festlegung auf eine bestimmte durchrationalisierte<br />

Produktpalette mit dem Großlieferanten z.T. sehr unflexibel und unbefriedigend. 90<br />

Auch spezielle Bedürfnisse von Kundinnen können kaum berücksichtigt werden.<br />

Eine andere Möglichkeit für eine Schnittstelle zwischen Erzeugerinnen und Weiterverabeitung<br />

können Erzeugergemeinschaften als eigens für die Koordination<br />

gegründete GmbH oder ein Verein darstellen.<br />

Großstrukturen in der Landwirtschaft auf dem Gebiet der neuen Bundesländer<br />

Bereits 1990 wurde für die Betriebsstruktur im Rahmen der Agrarentwickiung in der<br />

ehemaligen DDR prognostiziert: "Neben bäuerlichen Familienwirtschaften könnte es<br />

auch Agrargenossenschaften geben. Damit wird es quasi einen Wettbewerb zwischen<br />

zwei agrarpolitischen Leitbildern geben. Es bleibt nur zu hoffen, daß dieser<br />

Wettbewerb kein unlauterer Wettbewerb wird, daß sowohl den bäuerlichen Familienbetrieben<br />

als auch den eingetragenen Agrargenossenschaften gleiche Chancen<br />

eingeräumt werden und die Rahmenbedingungen für die Entwicklung beider Betriebsformen<br />

paritätisch gestaltet werden." (Steding 1991)<br />

89 s. bspw. Grüne Liga Landesverband Brandenburg e.V.: Broschüre "Ökohöfe in der Mark Brandenburg"; Gahr-Kreppold,<br />

Theresa (1994): Der Familienbetrieb aus Sicht der Landwirtin; in : Ökologie&Landbau 89, S. 24- 26<br />

90 Mündliche Mitteilung einer Bäckereibesitzerin in Lübtheen, April 1994

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