IOEW SR 075 Ökonomische Alternativen zum Ausbau E..., Seiten 1 ...
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Anforderungen, die der Tourismus stellt, vielfach nicht kompatibel sind mit dem finanziellen<br />
Leistungsvermögen der Betriebsinhaber/innen. Viele der Betriebsinhaber/innen<br />
bedienen nicht nur Touristen, sondern - sofern es sich um eine Dorfgaststätte<br />
handelt - müssen sich auch auf die Einheimischen einstellen. Tourismus ist<br />
ein Saisongeschäft; die Dorfschänke ist jedoch nicht selten Dorftreffpunkt. Frische<br />
Lebensmittel zu einem vertretbaren Preis lassen sich nicht vorrätig halten, wenn die<br />
Nachfrage eher gering ist. Dieser Zielkonflikt läßt sich nicht einfach aufheben, hier<br />
muß in Gesprächen nach Lösungen mit den Gastronom/innen gesucht werden (z.B.<br />
Gemeinschaftseinkauf u. Vorratshaltung).<br />
Insgesamt gilt es, das gastronomische Angebot entsprechend den Anforderungen<br />
einer umweltbewußten und marktgerechten Betriebsführung (mit den bereits genannten<br />
Anforderungen an Energiesparmaßnahmen, Abfallvermeidung, Wasserverbrauch-<br />
und Abwasserbelastungs-Minderung) auszurichten. Geeignete Instrumente<br />
sind hier Betriebsberatungen, Wettbewerbe und Qualifizierungsmaßnahmen. Darüber<br />
hinaus ist an einen Gesprächskreis "umweltbewußte Gastronomie im Elbetal"<br />
zu denken. Als Initiatoren können die Fremdenverkehrsverbände, sowie die regionalen<br />
Gliederungen der Standesvertretungen (DEHOGA, Bauernverband) auftreten.<br />
Auch eine externe Projektgruppe (Stichwort "Regionalentwicklung über humankapitalintensive<br />
Förderungsmaßnahmen") kommt als Initiator für solche Konzeptionen in<br />
Frage.<br />
Touristische Infrastruktur<br />
Unter touristischen Infrastrukturen sind eine Vielzahl unterschiedlicher ortsfester<br />
Einrichtungen zu verstehen:<br />
• Wander-, Reit- u. Radwege<br />
• Häfen, Bootsanlegestellen, Rastplätze<br />
• Hallenbäder<br />
• Tennisplätze<br />
• Mountainbikebahnen u.a.m.<br />
In Hinblick auf solche Infrastrukturen läßt sich die Region auf der östlichen Seite<br />
bislang weitgehend als "weißer Fleck" bezeichnen. In den letzten vier Jahren wurde<br />
jedoch insbesondere das Wegenetz ausgebaut, wurden Fahrrad- und Wasserwanderwegekarten<br />
herausgegeben. Kritisch ist allerdings zu bemerken, daß jede Region/<br />
Gebietskörperschaft für sich plant und kaum Informationen über die Aktivitäten<br />
der Nachbargemeinden vorliegen. Die unzureichende "Vernetzung" der Region ist<br />
verglichen mit den Nachfrage-Entwicklungstendenzen (Stichwort "Reisepioniere,<br />
Nomaden") jedoch nicht hilfreich, weil sich beispielsweise Radfernwanderer Regionen<br />
und nicht nur einzelne Orte als Ziel aussuchen.<br />
Unzureichende Vernetzung weist auch die Planung für den Wassersport auf. Es<br />
liegt eine "unverbindliche Rahmenrichtlinie möglicher Standorte wassersportlicher<br />
Einrichtungen unter Berücksichtigung des Naturschutzes im Elbetal zwischen Quitzöbel<br />
und Sassendorf' als Untersuchungsergebnis des Arbeitskreises 'Wassersport/<br />
Naturschutz" im Elbetal aus dem Jahre 1991 vor. Diese hat jedoch keine Rechtswirkung.