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IOEW SR 075 Ökonomische Alternativen zum Ausbau E..., Seiten 1 ...

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184<br />

• Der Anteil der Stammgäste steigt.<br />

• Die Nachfrage nach naturkundlichen Führungen steigt.<br />

• Die Landwirte, die ökologisch wirtschaften und ihre Produkte direkt vermarkten,<br />

haben einen guten bis sehr guten Absatz zu verzeichnen.<br />

• Das vorhandenen ÖPNV-Angebote ist besser ausgelastet.<br />

• Die Nachfrage nach Leihfahrrädern steigt.<br />

Hinzuweisen ist auch auf die Erfahrung der "Gemeinschaft autofreier Schweizer<br />

Tourismusorte" (GAST), die in den neun ihr angeschlossenen Kommunen, den Autoverkehr<br />

aus den Ortskernen verbannte und in den Jahren zwischen 1984 und<br />

1989 einen Gästezuwachs von sechs Prozent zu verzeichnen hatte. Dies war doppelt<br />

so hoch wie im Durchschnitt der Schweiz. 105<br />

Auch weist beispielsweise BTE/ Futour 106 darauf hin, daß sich durch ein ökologisches<br />

Regional- und Tourismusentwicklungskonzept die regionale Wertschöpfung,<br />

z.B. durch Einsatz regional erzeugter Produkte in der Gastronomie deutlich steigern<br />

läßt. Beispiele aus dem Biosphärenreservat Rhön würden belegen, daß sich der<br />

Wareneinsatz regionaler Produkte von 5 % auf bis zu 60 % steigern läßt.<br />

3.2.4 Vergleich der Wirkungen "harter" und "sanfter" touristischer Entwicklungspfade<br />

Der Großschutzgebietscharakter einer Region wie die Elbtalaue und touristische<br />

Freizeitgroßprojekte schließen sich aus - die Zielvorstellungen sind nicht miteinander<br />

kompatibel. Dennoch zeichnet sich gegenwärtig eine Welle von Planungen für<br />

neue touristische Großprojekte ab und hier inbesondere für solche Anlagen, die das<br />

erfolgreiche niederländische Modell der Firma "Center-Parcs" kopieren wollen. Hierbei<br />

handelt es sich um auf Kurzurlaub angelegte Bungalowsiedlungen mit bis zu<br />

3000 Betten, in deren Zentrum sich ein sogenanntes "subtropisches Spaßbad", als<br />

Mischung aus "Einkaufspassage und Gewächshaus" 107 , befindet.<br />

Aufgrund der mit solchen Großprojekten verbundenen negativen ökologischen und<br />

sozio-kulturellen Auswirkungen, sollen diese hier als "harte" touristische Angebotsplanung<br />

bezeichnet werden.<br />

Auch für die hier betrachtete Region (das Großschutzgebiet Elbtalaue) sind uns<br />

zwei Planungen bekannt geworden, für die eine Planungsanzeige bei der zuständigen<br />

Raumordnungsbehörde abgegeben wurde (Akquapark Lenzen/ Brandenburg),<br />

bzw. die sich auf der Diskussionsebene (in Vielank/ Mecklenburg) befinden. Insbesondere<br />

über den geplanten "Aquapark Lenzen", einem Projekt mit 800 Bungalows/<br />

3000 Betten, ist bereits auf kommunaler Ebene viel diskutiert worden, wobei diese<br />

Planung nach Auskunft von Verwaltungsbeamten auf große Zustimmung in der Bevölkerung<br />

und der Stadtverordnetenversammlung gestoßen sei.<br />

105 zit. nach Kanschik, Nitschke: Die Entwicklung von Fremdenverkehr und Tourismus im Konflikt zwischen ökonomischen und<br />

ökologischen Zielen, Gutachten für den Deutschen Bundestag, Berlin, August 1993, S. 52<br />

106 BTE/ Futour: Großschutzgebiet Elbtalaue mit integriertem Nationalpark, Bestands- und Konfliktlösungsanalyse Tourismus,<br />

Gutachten im Auftrag des Nds. Wirtschaftsministeriums, Zwischenbericht Hannover/ München, 1994, S. 27<br />

107 vgl. Strasdas, Wolfgang: Ferienzentren auf Kosten der Natur?, Faltblatt des BUND, Bonn, 1. Auflage, 1 .März 1993

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