IOEW SR 075 Ökonomische Alternativen zum Ausbau E..., Seiten 1 ...
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134<br />
Tabelle 38: Relativer Anteil der landwirtschaftlichen Betriebe nach Rechtsform<br />
Kreis Juristische Perso- Natürliche Pernen*<br />
(%) sonen** (%)<br />
LK Prignitz (B) 12,5 87,5<br />
Landkreis Osterburg (S-A) 13,0 87,0<br />
Osterburg/Elbwische***(S-A) 10,3 89,7<br />
LK Ludwigslust (M-V) 23,0 77,0<br />
* = e.G., GmbH u.a. B = Brandenburg<br />
** = GbR, Haupterwerb, Nebenerwerb, Güter M-V = Mecklenburg-Vorpommern<br />
*** = Agrarregion des LK Osterburg entlang der Elbe S-A = Sachsen-Anhalt<br />
Entsprechende Daten für den Landkreis Hagenow liegen nicht vor.<br />
Die obige Tabelle verdeutlicht zunächst, daß eine Umwandlung der landwirtschaftlichen<br />
Betriebe in Einzelunternehmungen (natürliche Personen) stattgefunden hat.<br />
Diese Entwicklung ist angesichts der derzeitigen agrarpolitsichen Situation und den<br />
historischen Vorgaben auf dem Gebiet der Neuen Bundesländer auch kritisch zu<br />
betrachten, da bei zu kleinen Betriebsgrößen und gleichzeitig hohen zu tätigenden<br />
Investionskosten die Wirtschaftlichkeit in Frage steht.<br />
2.3.2.2 Anzahl und Größe der Betriebe<br />
Für die im Jahre 1993 im Rahmen der Anpassungshilfe geförderten landwirtschaftlichen<br />
Betriebe Sachsen-Anhalts ergab sich für die damals erfaßten 307 (1993) bzw.<br />
270 (1992) Betriebe des Landkreises Osterburg nachfolgendes Verhältnis von Einzelunternehmungen<br />
zur landwirtschaftlichen Fläche 58 .<br />
Tabelle 39: Anteil der Einzelunternehmungen (natürliche Personen) an der landwirtschaftlichen<br />
Fläche (absolut/%)<br />
Landkreis Betriebe<br />
LF* (gesamt) ha Anteil EU** Anteil EU an LF<br />
(gesamt)<br />
ges. % ges. %<br />
1<br />
LK Osterburg 307 68.227,45 272 88,6 32.509,77 47,65<br />
davon Elbwische^ 104 (ohne Güter) 24.396 93 89,4 11.250 46,1<br />
*LF = Landwirtschaftliche Fläche<br />
"EU = Einzelunternehmung<br />
1 Quelle: ALF Stendal, Landkreis Osterburg 1993<br />
2 Quelle: Anpassungshilfe II/92, aus Peschke&Partner, 1992<br />
Anhand dieses Beispieles für den Kreis Osterburg wird die spezielle Situation deutlich<br />
(welche m.E. auf die gesamte Fläche der neuen Bundesländer übertragen werden<br />
kann), daß 4/5 der landwirtschaftlichen Betriebe Einzelunternehmungen bzw.<br />
natürliche Personen darstellen, sie jedoch lediglich knapp die Hälfte der landwirtschaftlichen<br />
Fläche bearbeiten. Die durchschnittlichen Betriebsgrößen bei juristischen<br />
Personen liegen demnach deutlich höher als diejenigen der natürlichen Personen<br />
(siehe im Anhang Tabelle 58: Mittlere Betriebsgröße nach Rechtsform<br />
der Betriebe (ha)). Damit ist die Position derjenigen Betriebe, welche eine einzelbetriebliche<br />
Unternehmensform als natürliche Person anstreben (z.B. Wiedereinrichter)<br />
im Rahmen des Umwandlungsprozesses der Landwirtschaft in den neuen Bundesländern<br />
hinsichtlich der Konkurrenzfähigkeit auf dem deutschen und europäischen<br />
Agrarmarkt zunächst problematisch. Bei Betrieben mit der Rechtsform einer juristischen<br />
Person entstehen Größenordnungen, gegen die keine Wiedereinrichter an-<br />
58 Institut für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus (1993): Umstrukturierung der Landwirtschaft in Sachsen-<br />
Anhalt, Stand Herbst 1993; Landwirtschaftliche Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg