IOEW SR 075 Ökonomische Alternativen zum Ausbau E..., Seiten 1 ...
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3.3 Straßenbahn, Bus und Bergbahnen<br />
Die Flächenwirksamkeit des städtischen Straßenbahnbetriebes ist ein weiteres markantes<br />
Zeichen der Verkehrsentwicklung in Dresden. Der Sraßenbahnbetrieb ist<br />
nach dem Leipziger Betrieb der zweitgrößte Sachsens und gehört nach Netzlänge<br />
und Fahrzeugzahl zu den größten Betrieben der Bundesrepublik. Das Gleisnetz<br />
umfaßte 1992 ca. eine Länge von 150 km und hat heute noch ca. 130 km unter Betrieb.<br />
Die Straßenbahn ist das wichtigste öffentliche Verkehrsmittel in der Stadt<br />
Dresden, ihre Flächenerschließung ist einer der großen Standortvorteile des Verkehrssystems;<br />
große Teile des Stadtgebietes liegen im 300 m-Radius um die Haltestellen.<br />
Die Straßenbahn hat aber in der Vergangenheit ebenso wie der Busbetrieb extrem<br />
unter der mangelnden Wartung und Instandhaltung gelitten, obwohl der Verschleiß<br />
der Anlagen extrem hoch gewesen ist. Für die nächste Zukunft sind Netzausbau und<br />
die Modernisierung der Fahrwege geplant, da der Anteil eigener Bahnkörper bei nur<br />
ca. 26 % liegt; es überwiegt die zweigleisige Streckenführung im Straßenraum<br />
(Mittellage). Behinderungen zwischen dem motorisierten Individualverkehr (MIV),<br />
dem Straßengüterverkehr, dem Busverkehr und dem Straßenbahnverkehr sind auf<br />
ca. 50 % innerstädtischer Verkehrstrassen vorhanden, auf denen Straßenbahnlinien<br />
verlaufen. Der Betriebszustand der Gleisanlagen führte zu Langsamfahrtstreckenanteilen<br />
von bis zu 35 %, die teils erhebliche Auswirkungen auf die Durchlaßfähigkeit<br />
und Geschwindigkeit des übrigen Straßenverkehrs ausüben, an deren Abbau jedoch<br />
intensiv gearbeitet wird. Bereits bis 1996 sollen ca. 60% des Streckennetzes auf<br />
eigenem Gleiskörper geführt werden, Netzergänzungen in Höhe von ca. 18 km sind<br />
ebenfalls geplant, u.a. im Stadtkern sowie im radialen und tangentialen Netz.<br />
Die wichtigsten Maßnahmen im Straßenbahnnetz sind:<br />
• Schaffung eigener Gleiskörper<br />
• Zweigleisiger <strong>Ausbau</strong> eingleisiger Streckenabschnitte<br />
• Bevorrechtigung im Verkehrsfluß gegenüber dem MIV<br />
• Verbesserung des Tarif- und Fahrplansystems<br />
• Einbindung in einen Verkehrsverbund<br />
• Schaffung leistungsfähiger Betriebshöfe.<br />
Die Stadt Dresden verfügt weiterhin über ein flächendeckendes Busliniennetz. Dieses<br />
umfaßte 1992 in seiner Gesamtausdehnung ca. 275 km. In sinnvoller Aufteilung<br />
auf die Fläche erbringt das Bussystem in der Stadt Dresden vorrangig Zubringerdienste<br />
zur Straßenbahn, <strong>zum</strong> SV-Bahn-Netz sowie Verkehrsleistungen zwischen<br />
Stadtnebenzentren und dem Stadtzentrum sowie zwischen Wohn- und Arbeitsort.<br />
Erschwerend wirkte sich zurückliegend die hohe Verschleißquote im Bussektor und<br />
die in der Vergangenheit mangelnde Wartungs- und Instandhaltungskapazität aus.<br />
In die Flächendeckung städtischer Buslinien greifen teils die Überland-<br />
Linienverkehre ein, die bedingt für innerstädtische Verbindungen genutzt werden.<br />
Die dem zugrunde liegende flächenhafte Arbeitsteilung hat sich günstig auf die Nutzer<br />
des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) ausgewirkt. Die für den mit Bussen<br />
betriebenen ÖPNV wichtige Bevorrechtigung dieser Fahrzeuge im öffentlichen<br />
Fahrverkehr hat keine entscheidende Durchsetzung gefunden. Somit erlebt der<br />
ÖPNV keine Aufwertung gegenüber dem MIV. Die im Bussektor vertretbare Fahrplandichte<br />
hat zu hohen Nutzerquoten geführt. Der modal split gibt darüber Aus-