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IOEW SR 075 Ökonomische Alternativen zum Ausbau E..., Seiten 1 ...

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155<br />

Im Gegensatz dazu sollte ein "landschaftsökologisches Qualitätsmanagement" auf 2<br />

Ebenen erfolgen:<br />

Abbildung 15: Landschaftsökologisches Qualitätsmanagement<br />

Ebene<br />

Aufgaben<br />

Naturraum Identifizierung und Bewertung von Anforderungen an das<br />

Naturraumpotential im Zusammenhang mit Nutzungsansprüchen<br />

Landschaftsnutzung Identifizierung, Moderation und Abstimmung der Nutzungsinteressen<br />

der einzelnen Akteursgruppen hinsichtlich landschaftsökologischer<br />

Nutzungspotentiale im Sinne einer<br />

nachhaltigen Bewirtschaftung<br />

Welche Konsequenzen können nun aus diesen Annahmen für die Region des Großschutzgebietes<br />

"Elbtalaue" abgeleitet werden?<br />

Ausgangsvoraussetzungen für die Akzeptanz und das Gelingen eines Großschutzgebietes<br />

sind neben der positiven Entwicklung des Naturraums gleichzeitig die Stärkung<br />

wirtschaftlicher Perspektiven in der Region.<br />

Neben einer naturraumverträglichen Form des Tourismus, welcher im Gegensatz zu<br />

den naturraumunverträglichen, "schneller" gewinnbringenden touristischen Projekten,<br />

wie z.B. Aquaparke auf eine langfristige Entwicklung setzt, muß eine Wertschöpfung<br />

aus den wirtschaftlichen Potentialen der Region selbst ermöglicht werden.<br />

Hier sind als Möglichkeiten die Unterstützung einer extensiven landwirtschaftlichen<br />

Entwicklung sowie eines ökologisch ausgerichteten Handwerks zu nennen.<br />

Extensivierung der Landwirtschaft<br />

Die Landwirtschaft hat im gesamten Elbegebiet standortbedingte Nachteile und kann<br />

deshalb schwer mit der derzeitigen Entwicklung im EG-Agrarbereich mithalten (s.o.),<br />

da eine intensive Landwirtschaft aufgrund der leichten Böden und der häufigen<br />

Überschwemmungen schnell an ihre Grenzen stößt. Gleichzeitig stellt sie aus ökologischen<br />

Gründen keine sinnvolle Perspektive für die Region dar. Als Alternative im<br />

Sinne einer nachhaltigen Wirtschaftsweise bietet sich der ökologischen Landbau an.<br />

Hierbei wird der gesamte Betrieb im Hinblick auf den Produktionsmitteleinsatz extensiviert<br />

im Gegensatz zu einzelflächenbezogenen Extensivierungen durch Naturschutz-<br />

und EG-Programme. Ausgleichszahlungen für naturschutzgerechte Landwirtschaft<br />

- als Übergangslösung im Hinblick auf eine ökologische Landwirtschaft<br />

eine gute Überbrückungshilfe, aber mit langfristig begrenzten Entwicklungschancen<br />

(s.o.) - bzw. Landschaftspflege sollten auf besonders schützenswerte Kernzonen<br />

beschränkt bleiben, da ansonsten wegen der Reglementierungen (statisches<br />

Schutzziel, s.o.) am Nachhaltigkeitsprinzip orientierte Entwicklungsmöglichkeiten<br />

behindert werden. Dort, wo eine landwirtschaftliche Nutzung durch naturräumliche<br />

Gegebenheiten nicht oder nur schwer möglich ist (Aue-, Überschwemmungsbereiche),<br />

kann die Landschaftspflege im Zusammenhang mit einer Abstimmung über die<br />

zukünftige Gestaltung des Gebietes sinnvolle Möglichkeiten bieten. Im Hinblick auf<br />

zahlreiche Bestrebungen in Richtung einer extensiven Landwirtschaft in der Untersuchungsregion<br />

sollte grundsätzlich die ökologische Bewirtschaftung den Aktivitäten<br />

der Landschaftspflege vorgezogen werden. Eine Extensivierung bei gleichbleibend

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