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IOEW SR 075 Ökonomische Alternativen zum Ausbau E..., Seiten 1 ...

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160<br />

Die politische Bereitschaft zur Orientierung der Agrarsubventionen an ökologischen<br />

Kriterien ist allerdings derzeit als gering einzuschätzen 88 . Der ökologische Landbau<br />

wird in den letzten Jahren auch in Verordnungen und Förderprogrammen definiert<br />

und als förderungsfähig eingestuft. Beispiele hierfür sind das Extensivierungsprogramm<br />

von 1988, die EG-VO 2092/91 <strong>zum</strong> ökologischen Landbau und die EG-VO<br />

2078/92 zur umweltgerechten Landwirtschaft. Der Finanzrahmen ist allerdings bisher<br />

im Vergleich <strong>zum</strong> Gesamtagraretat auf Bundes- und EG-Ebene gering. Dieses<br />

verdeutlicht auch der Begriff flankierende Maßnahmen für die EG-VO 2078/92. Im<br />

regionalen Bezug besteht somit für die Förderung des ökologischen Landbaus nur<br />

die Möglichkeit, über die Sicherung des Absatzes von kontrolliert biologisch erzeugten<br />

Produkten zu höheren Preisen (aufgrund der höheren Qualität) die Mindererträge<br />

der Landwirte auszugleichen. Wichtig ist dabei, daß das höhere Preisniveau<br />

sich auf den Erzeugerpreis niederschlägt und nicht in der Verarbeitungs- und<br />

Handelskette hängen bleibt. Die derzeit bestehenden Fördermittel zur Extensivierung<br />

der Landwirtschaft und gegebenenfalls zusätzliche Mittel des Vertragsnaturschutzes<br />

können dabei zur Unterstützung genutzt werden.<br />

2.5.2.1 Voraussetzungen für den ökologischen Landbau in der Region<br />

Bei der Betrachtung der gegenwärtigen landwirtschaftlichen Struktur in Deutschland<br />

lassen sich drei Betriebskategorien unterscheiden:<br />

a) der traditionelle bäuerliche Familienbetrieb, meist eingebettet in eine ländliche<br />

dörfliche Struktur,<br />

b) Betriebsneugründungen im ökologischen Anbau, z.T gemeinschaftlich bewirtschaftet,<br />

c) Umwandlungen kollektiver und staatlicher Betriebe in privatwirtschaftliche Einzelunternehmen<br />

bzw. Personengesellschaften und juristische Personen, vorwiegend<br />

in Ostdeutschland (Gengenbach 1994).<br />

Im Hinblick auf die EG-Agrarmarktpolitik und die Wiedervereinigung steht das Leitbild<br />

des "bäuerlichen (Familien-)Betriebes", welches gerade auch die Agraropposition<br />

und einige Umweltverbände lange Zeit vertraten, erneut zur Disposition. Standen<br />

vor Jahren die betrieblichen Produktionsstrukturen (Rationalisierung, Spezialisierung)<br />

im Zentrum der Diskussion, so dreht sich die derzeitige Auseinandersetzung<br />

um die Formen der betrieblichen Organisation und Leitung. Somit beeinflußt die<br />

Ambivalenz zwischen traditionellen Gegebenheiten, ökonomischen Vorgaben durch<br />

EG und Welthandelsabkommen und modernen ökologischen Notwendigkeiten bzw.<br />

gesellschaftlichen Entwicklungen die landwirtschaftliche Sozial- und Betriebsstruktur<br />

nachhaltig. Obgleich die Möglichkeiten zukünftiger Optionen für den Landbau vielfältiger<br />

Art sein können, sollen die nachfolgenden konzeptionellen Ansätze bezüglich<br />

struktureller Entwicklungsperspektiven in der Untersuchungsregion von folgenden<br />

Leitfragen ausgehen:<br />

a) Welche Art des Landbaus und der Lebensmittelproduktion ist unter Umweltschutz-<br />

und Gesundheitgesichtspunkten notwendig bzw. gewünscht?<br />

88 Die Frage, ob Subventionen für einen ökologischen Umbau der (Land-)Wirtschaft die richtigen Mittel sind oder ob nicht die<br />

konventionell erzeugten Lebensmittel mit den durch sie erzeugten Umweltkosten belegt werden müßten, soll hier nicht erörtert<br />

werden.

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