31.01.2014 Aufrufe

IOEW SR 075 Ökonomische Alternativen zum Ausbau E..., Seiten 1 ...

IOEW SR 075 Ökonomische Alternativen zum Ausbau E..., Seiten 1 ...

IOEW SR 075 Ökonomische Alternativen zum Ausbau E..., Seiten 1 ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

186<br />

förderung angewiesen ist. Es reicht nämlich im Regelfall nicht aus, lediglich Fördermittelberatung<br />

bereitzustellen, sondern es ist eine gezielte Beratung und Aktivierung<br />

der Bevölkerung erforderlich, will man die Chancen wahrnehmen, die der Tourismus<br />

in einem Raum bietet. In diesem Zusammenhang ist darauf zu verweisen,<br />

daß in anderen Regionen der fünf neuen Bundesländer gegenwärtig fünf Modellprojekte<br />

"Einkommenssicherung durch Dorferneuerung" laufen, in denen eine<br />

"Rundumberatung" bis hin zur Begleitung der Antragsteller zu Banken und Behörden<br />

geleistet wird 109 . Würden solche Projekte nicht nur Pilotstandard, sondern Element<br />

der Wirtschaftsförderung, könnte sich möglicherweise der Zeitbedarf <strong>zum</strong> Aufbau<br />

"sanfter" touristischer Strukturen verkürzen.<br />

Abbildung 19: Vergleich der Wirkungen unterschiedlicher Entwicklungspfade für<br />

die touristische Erschließung in einer Region<br />

Beurteilungskriterium<br />

Arbeitsplätze in der<br />

Erstellungsphase<br />

Arbeitsplätze im<br />

Betrieb und<br />

Betten pro Vollzeitarbeitsplatz<br />

indirekte Arbeitsplatz-<br />

Effekte<br />

(Z.B.Einkäufe,<br />

Restaurantbesuche)<br />

Qualität der Arbeitsplätze<br />

"harter" Entwicklungspfad 1 ) "sanfter" Entwicklungspfad 2 )<br />

Rodung der Gelände, Erstellung der<br />

Bungalows (Fertigbauten), Erstellung<br />

des "Herzstücks" (Spaßbad) erfolgt mit<br />

Hilfe auswärtiger Spezialfirmen, ortsansässige<br />

Bauindustrie/ das Bauhandwerk<br />

ist im Regelfall nicht auf<br />

diese Anforderungen eingerichtet<br />

12,7<br />

bei 3000 Betten an einem Standort<br />

= 236 VZA<br />

bei innenorientiertem Konzept nur geringe<br />

Zusatzeinnahmen für örtliche<br />

Gastronomie, Einzelhandel, Landwirtschaft;<br />

Einkauf der benötigten Waren<br />

erfolgt zentral, Berücksichtigung lokaler<br />

Angebote eher unwahrscheinlich, da<br />

Serienprodukte gefragt werden<br />

Managementaufgaben werden von<br />

auswärtigen Arbeitskräften durchgeführt,<br />

für die lokale Bevölkerung bleiben<br />

häufig nur unqualifizierte Tätigkeiten,<br />

vielfach wird die Sozialversicherungsgrenze<br />

nicht überschritten<br />

(weniger als 10 Stunden pro Woche),<br />

Sonn-und Feiertagsarbeit, Reinigungsarbeiten<br />

Restaurierung, Umbau, Erstellung<br />

neuer Beherbergungskapazitäten<br />

kommt im Regelfall zu einem nicht<br />

unerheblichen Teil der ortsansässigen<br />

Bauindustrie/ Bauhandwerk<br />

zugute - positiver Beitrag zur Regionalentwicklung<br />

5,4<br />

bei 3000 Betten an dispersen<br />

Standorten =555 VZA<br />

Der Wertschöpfungsmultiplikator<br />

dieser Form des Tourismus wird mit<br />

1,7 beziffert. Damit trägt der Tourismus<br />

zur Stabilisierung der ökonomischen<br />

Situation des örtlichen<br />

Einzelhandels, der Gastronomie und<br />

des Handwerks bei; die Wertschöpfungsquote<br />

könnte sogar noch gesteigert<br />

werden, wenn es gelingt,<br />

dauerhafte regionale Liefer-<br />

Leistungsverflechtungen zu etablieren;<br />

so daß (bei 3000 Betten) durch<br />

diesen Weg rechnerisch ca. 800 bis<br />

1000 (Vollzeit-) Arbeitsplätze langfristig<br />

entstehen könnten (ohne<br />

konjunkturelle Effekte, die während<br />

der Bauphase entstehen)<br />

Familienbetriebe, Mangementaufgaben<br />

durch einheimische Fachkräfte;<br />

jedoch ebenso häufig unqualifizierte<br />

und sozial nicht abgesicherte<br />

Tätigkeiten wie beim "harten Weg"<br />

1) Erschließung über Urbane Ferienzentren der 2. Generation, innenorientierte Konzepte, mit großen Bungalowsiedlungen, Restaurants<br />

und Läden innerhalb der Anlage, mit einem "Spaßbad" als Zentrum der Anlage<br />

2) Orts-und regionaltypische touristische Entwicklung, gekennzeichnet durch mittelgroße Hotels und Pensionen, Ferienwohnungen<br />

in bestehenden Einrichtungen und unter Einbezug von Maßnahmen der Dorferneuerung Fortsetzung -> b.w.<br />

109 Mündliche Mitteilung Fremdenverkehrsverband West-Mecklenburg, Frau Ohlhöft, April 1994

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!