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IOEW SR 075 Ökonomische Alternativen zum Ausbau E..., Seiten 1 ...

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167<br />

rektvermarktung, Hofläden oder Hausbelieferung einstellen. Auch der Naturkosthandel<br />

ist nicht beliebig expandierbar. Die künftige Gestaltung der Absatzwege hat also<br />

entscheidenden Einfluß auf die Steigerung der Marktanteile. "Möglicherweise wird<br />

mit der vertikalen Integration am Markt in Zukunft die Erzeugung und Vermarktung<br />

von Lebensmitteln vom Feld bis zur Ladenkasse vertraglich geregelt. Die entscheidende<br />

Frage für die Landwirte ist in diesem Zusammenhang, ob sie nur am Ende<br />

einer solchen Vertragskette stehen und nur noch ja oder nein sagen können, oder<br />

ob sie sich in Erzeugergemeinschaften zusammenschließen, um mit ihrem eigenen<br />

Markenprodukt den Markt zu durchdringen. Mit ihrem eigenen Markenprodukt sind<br />

sie am Markt nicht so leicht austauschbar und haben eine sehr viel bessere Position<br />

wie einzelne Erzeuger von austauschbaren Produkten. Diese Gedanken sind sehr<br />

stark von der Marketinggesellschaft für niedersächsiche Agrarprodukte verbreitet<br />

worden" (Thimm 1989).<br />

Neue Absatzwege zu erschließen bedeutet aber oft andere Anforderungen an die<br />

Landwirte und die Verarbeitung der Erzeugnisse. Nur im Einzelfall werden direkt ab<br />

Hof Produkte angeboten, die die Abnehmerinnen nachfragen. Im allgemeinen sollen<br />

die Lebensmittel vorverarbeitet sein. Haushalte wollen kein ungemahlenes Getreide,<br />

Großküchen keine ungeschälten Kartoffeln, der Handel keine lose Milch und Restaurants<br />

keine Schlachttiere. Auch wenn vorverarbeitete Lebensmittel gegen einige<br />

Prinzipien der Vollwertküche sprechen (Verarbeitung der Lebensmittel unmittelbar<br />

vor dem Verzehr), sollte man bei der Erschließung neuer Absatzwege die Kundenlnnenwünsche<br />

berücksichtigen. Eine Verhaltensänderung der Verbraucherinnen kann<br />

höchstens langfristig über Information und Aufklärung erfolgen. Dieses ist dann<br />

möglich, wenn ein Kontakt über die Ware zustande kommt. Als Zwischenglied zwischen<br />

den Landwirten und den Verbraucherinnen werden also Unternehmen benötigt,<br />

die aus den Produkten des ökologischen Landbaus marktfähige Ware machen.<br />

2.5.3.1 Handlungsfeld Rindfleisch<br />

Die Elbtalaue weist standortbedingt einen hohen Anteil Dauer-Grünland (Wiesen,<br />

Mähweiden und Weiden) auf, auch wenn viele fakultativen Grünlandstandorte besonders<br />

nach entsprechenden Meliorationsmaßnahmen bereits zu Ackerflächen<br />

umgebrochen wurden. Das Verhältnis Acker- zu Grünland beträgt im elbnahen Bereich<br />

der Kreise östlich und westlich der Elbe ca. 50:50, während es in den gesamten<br />

landwirtschaftlichen Flächen der Kreisgebiete im Durchschnitt bei ca. 70:30 liegt.<br />

Hieraus ergibt sich traditionell eine große Bedeutung der Viehhaltung in dieser Region,<br />

da mit den Wiesen und Weiden eine gute Futtergrundlage geboten ist.<br />

Heute ist neben der Weidehaltung während der Vegetationsperiode zunehmend<br />

Gras- und Maissilage die Futtergrundlage im Winter. Demgegenüber tritt die Heugewinnung<br />

deutlich zurück. Dieses ist <strong>zum</strong> einen witterungsbedingt, da zur Heuernte<br />

eine längere Schönwetterperiode notwendig ist als bei der Silage. Zum anderen haben<br />

sich die Ansprüche an die Qualität des Futters verändert. Die Steigerung der<br />

täglichen Milchleistung einer Kuh und das Bestreben bei der Fleischproduktion die<br />

Mastzeiten zu verkürzen sind nur bei hoher Energiekonzentration und keinem zu<br />

hohem Rohfasergehalt des Futters zu erreichen. Insbesondere die heute üblicherweise<br />

in der Landwirtschaft verwendeten Züchtungen sind sehr anspruchsvoll. Diese<br />

Ansprüche sind aber neben (importiertem) Kraftfutter besonders mit Maissilage als<br />

Futtergrunglage eher zu erreichen als mit Heu. Bei der Grassilage ist man bestrebt,<br />

möglichst junges Gras zu ernten, um eine ähnlich hohe Qualität wie bei Mais zu er-

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