IOEW SR 075 Ökonomische Alternativen zum Ausbau E..., Seiten 1 ...
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pachten kann. Solche Betriebe sind häufig konzernartig strukturiert und decken vorund<br />
nachgelagerte Bereiche mit ab (Thomas 1994).<br />
Andererseits sind direkte Nachfolgebetriebe ehemaliger LPG'n gegenüber anderen<br />
Großbetrieben benachteiligt, weil sie mit ihren Altschulden und teilweise kleineren<br />
Quoten für Milch und sonstige Marktordnungserzeugnisse belastet sind.®<br />
Tabelle 40: Relativer Anteil landwirtschaftlicher Betriebe nach Größenklassen<br />
Kreis (Bundesland) Anzahl landw. davon unter 10 Anzahl landw.<br />
Betriebe unter ha (%) Betriebe über<br />
50 ha (%) 1.000 ha (%)<br />
LK Ludwigslust (M-V) 66,0 64,0 14,8<br />
LK Hagenow (M-V) 73,3 59,5 10,4<br />
LK Lüchow-Dan. (Ns) 66,2 53,5 k.A.*<br />
LK Lüneburg (Ns) 64,4 55,5 k.A*<br />
LK Perleb./Prign. (B) 69,6 62,2 k.A.*<br />
* Die Agrarstatistiken von Niedersachsen und Brandenburg weisen als höchste Erfassungskategorie<br />
der Betriebe "50 ha und mehr" aus.<br />
(Quellen: siehe im Anhang Tabelle 55: Landwirtschaftliche Betriebe nach<br />
Größenklassen der landwirtschaftlich genutzten Fläche)<br />
Vergleichbare Daten für den Landkreis Osterburg geben für 1992 einen Anteil von<br />
27,4% (74) der Betriebe zwischen 50-100 ha, 43,7% (118) der Betriebe mit mehr als<br />
100 ha an der Gesamtzahl der landwirtschaftlichen Betriebe an. Nebenerwerbsbetriebe<br />
haben eine mittlere Betriebsgröße von 20,1 ha (Peschke & Partner 1992).<br />
Diese Daten verdeutlichen, daß in den jeweiligen Kreisgebieten eine hohe Zahl an<br />
Betriebe unter 50 ha existiert. Unter der Berücksichtigung, daß wiederum über die<br />
Hälfte dieser Betriebe eine Betriebsgröße von weniger als 10 ha aufweisen, kann für<br />
die dargestellten Kreisgebiete eine kleinräumige landwirtschaftliche Struktur angenommen<br />
werden. In diesem Zusammenhang muß aber gleichzeitig berücksichtigt<br />
werden, daß gerade an dieser Kategorie (unter 50 ha) die Nebenerwerbsbetriebe<br />
einen hohen Anteil haben (s. Tabelle 57 im Anhang) und aufgrund der offiziellen<br />
Landwirtschaftspolitik immer mehr Haupterwerbsbetriebe in nächster Zeit in den Nebenerwerb<br />
abrutschen werden. Unter den derzeitigen Bedingungen werden diese<br />
Betriebe langfristig kaum existenzfähig bleiben.<br />
Die Daten weisen weiterhin die Elbanrainerkreise im Gebiet der Neuen Bundesländer<br />
bzw. die Regionen des direkten Grenzstreifens als spezifische kleinräumig<br />
landwirtschaftlich strukturierte Gebiete im Gegensatz zu der ansonsten größer dimensionierten<br />
Landwirtschaft des jeweiligen Bundeslandes aus. 60<br />
2.3.2.3 Beschäftigte in der Landwirtschaft<br />
Über den Anteil der Beschäftigten in der Landwirtschaft kann an dieser Stelle ebensowenig<br />
genaue Auskunft gegeben werden wie über den Grad der Arbeitslosigkeit in<br />
diesem Wirtschaftssektor. Verfügbare statistische Daten beziehen sich durchgehend<br />
auf den Anteil der Beschäftigten an der Gesamtzahl der sozialpflichtig Beschäftigten;<br />
59 Die ZEIT vom 29.10.1993: Unerwünschte Konkurrenz, Landwirtschaft: Die ostdeutschen Agrarbetriebe könnten den westdeutschen<br />
Kleinbauern überlegen sein. Doch sie werden von der Bonner Politik diskriminiert; Die ZEIT Nr. 44<br />
60 vgl. Die Zeit, Nr. 44: Während es die Vollerwerbsbetriebe in den alten Bundesländern auf eine Durchschnittsgröße von 33 ha<br />
bringen, kommen die mittlerweile rd. 6.000 Einzelbauern in den neuen Bundesländern im Schnitt auf eine Flächenausstattung<br />
von ca. 134 ha. In den 1.250 landwirtschaftlichen Personengesellschaften beträgt die durchschnittliche Betrietegröße<br />
420 ha, und die ca. 3.000 Kapitalgesellschaften verfügen über durchschnittlich 1.240 ha; a.a.O.