Selbstlernmaterialien zu Modul 9 - Kita-Server Rheinland-Pfalz
Selbstlernmaterialien zu Modul 9 - Kita-Server Rheinland-Pfalz
Selbstlernmaterialien zu Modul 9 - Kita-Server Rheinland-Pfalz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Sibylle Kobusinski<br />
<br />
Da dem Kind die Sprache noch nicht <strong>zu</strong>gänglich ist, sind pädagogische Fachkräfte in all diesen<br />
Situationen gefordert, genau <strong>zu</strong> beobachten und richtig <strong>zu</strong> interpretieren. Beachten Sie <strong>zu</strong>m<br />
Thema Beobachtung die Informationen aus Kapitel 4.<br />
Eine genaue Beobachtung des Kindes und die Interpretation der kindlichen Signale sollten<br />
insbesondere in der Zeit der Eingewöhnung gemeinsam mit den Eltern geschehen und<br />
Grundlage für die gesamte Kindertagesstätten-Zeit werden.<br />
In der Publikation „Kinder in den ersten drei Lebensjahren“ der Weiterbildungsinitiative<br />
Frühpädagogische Fachkräfte (WIFF) finden Sie folgende Ausführung <strong>zu</strong>m Thema Merkmale<br />
einer sicheren Bindung:<br />
Nach Fröhlich-Gildhoff gibt es folgende acht „Qualitätsanforderungen an eine professionelle<br />
Gestaltung der Beziehung zwischen Frühpädagogen und Kind“:<br />
1. Sicherung von Kontinuität und Verlässlichkeit<br />
2. Akzeptierende und wertschätzende Grundhaltung<br />
3. Balance zwischen Autonomie und Sicherheit<br />
4. Garantie von Trost<br />
5. Systematische Beobachtung und Verstehen des Bindungs- und<br />
Interaktionsverhaltens<br />
6. Ermöglichung von Selbstwirksamkeitserfahrungen<br />
7. Annehmen von Vorbildfunktionen<br />
8. Kontinuierliche Selbstreflexion<br />
(vgl. WIFF, 2011, S. 31)<br />
Aufgabe 3<br />
<br />
Diskutieren Sie in Ihrer Lerngruppe, wie die geforderten Qualitätsanforderungen in Ihrer<br />
Einrichtung realisiert werden können, Überlegen Sie anschließend wie dies explizit durch die<br />
Nut<strong>zu</strong>ng von Sprache geschehen kann.<br />
Kommunikation, insbesondere nonverbale, ist geprägt von dem jeweiligen sozialen und<br />
kulturellen Umfeld. Um die beobachteten Situationen richtig deuten <strong>zu</strong> können, benötigt man<br />
Wissen über soziale und kulturelle Besonderheiten und Rituale, um Missverständnisse vermeiden<br />
<strong>zu</strong> können. Ganz individuell muss auf das einzelne Kind geschaut werden.<br />
Literatur<br />
Ahnert, L. (Hrsg.) (2008): Frühe Bindung. Entstehung und Entwicklung. München: Reinhard.<br />
Ahnert, L./Gappa, M. (2008): Entwicklungsbegleitung in gemeinsamer Erziehungsverantwortung. In:<br />
Maywald, J./Schön, B. (Hrsg.), Krippen: Wie frühe Betreuung gelingt (S. 74-95) Weinheim: Beltz<br />
Grossmann, K./Grossmann, K. (2004): Bindungen – das Gefüge psychischer Sicherheit Stuttgart: Klett<br />
6