Selbstlernmaterialien zu Modul 9 - Kita-Server Rheinland-Pfalz

Qualifizierung von Sprachförderkräften in rheinland-pfälzischen Kindertagesstätten
Da die Kinder bei diesen Bewegungen zum Mitmachen angeregt werden, sollte beim Angebot
stets der Entwicklungsstand der Kinder berücksichtigt werden. Dies sollte auch geschehen, wenn
die Spiele in der Gruppensituation angeboten werden. Das Fähnchen ist schon für kleine Kinder
geeignet, da nur grobe Bewegungen nötig sind. Das Daumenspiel braucht in diesem Alter die
Hilfe eines Erwachsenen.
Werden diese Spiele zum Fingertheater erweitert, bedarf es einer guten Feinmotorik und Auge-
Hand-Koordination. Sie sind somit erst für Kinder etwa ab 2 Jahren geeignet.
Ein Fingertheater ist ein Spiel mit Kindern oder für Kinder, bei dem eine kleine Handlung in der
Weise vorgeführt wird, dass die Finger der Hand ähnlich Puppen in einem Puppentheater die
Rolle von Personen, Tieren oder Dingen übernehmen. Sie wird vom Vorführenden zugleich
sprachlich erzählend, beschreibend oder durch Vorführen der Dialoge, verdeutlicht. Oft geschieht
dies in Form eines Kinderreims oder gesungenen Kinderliedes. Das Spiel kann andere
Körperteile, auch die der zuschauenden Kinder, einbeziehen oder überhaupt nur unter Abgreifen
der Finger des Kindes durchgeführt werden.
Abzählverse finden im Alltag immer wieder Verwendung, wenn entschieden werden soll, wer
etwas zuerst machen darf. Sie gehören so zur alltagsbegleitenden Sprachförderung.
Klatschspiele wie Bei Müllers hat´s gebrannt sind anspruchsvoll und somit für Kleinkinder
weniger geeignet.
Im Alltag erweist es sich als günstig, wenn Sie
Krabbel- und Fingerspiele ritualisiert einsetzen, z.B. zur Begrüßung im Morgenkreis
oder/und zum Abschied, vor Mahlzeiten usw.,
zum Trösten über ein festes Repertoire an Reimen verfügen und sie nutzen,
spontan auf Verse situationsabhängig zugreifen können.
Damit Krabbel- und Fingerspiele ihren festen Patz im Alltag einer Krippe oder Kindertagesstätte
bekommen, ist es hilfreich, sie in das pädagogische Konzept der Einrichtung zu übernehmen. Die
Realisierung könnte folgendermaßen gestaltet werden:
Alle pädagogischen Fachkräfte einer Einrichtung kennen die verwendeten Spiele.
Legen Sie sich einen Ordner an, in dem alle Spiele aufgeführt sind.
Ergänzen Sie den Ordner regelmäßig durch neue Ideen, die Sie im Team
zusammentragen und aktiv durchspielen.
Ritualisierte Verse können als buntes, fröhliches Plakat an dem Platz hängen, wo
sie verwendet werden (Wickeltisch, Speiseraum usw.).
Fragen Sie bei Großelternnachmittagen nach alten Spielen und nehmen Sie diese
mit auf.
Erfragen Sie bei Eltern mit und ohne Migrationshintergrund, welche Spiele und
Lieder ihnen bekannt und vertraut sind, und übernehmen Sie diese.
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