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Selbstlernmaterialien zu Modul 9 - Kita-Server Rheinland-Pfalz

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Sibylle Kobusinski<br />

<br />

<br />

Ersetzen des /sch/ Lautes durch ein leichteres (evtl. gelispeltes) /s/<br />

Vereinfachung von Konsonantenverbindungen (F) liege.<br />

Alle diese Strategien helfen dem Kind auf dem Weg <strong>zu</strong> korrekten Artikulation und sind wichtige<br />

Schritte in der Sprachentwicklung, auch wenn sie erst einmal wie „Fehler“ aussehen.<br />

In Be<strong>zu</strong>g auf die Grammatik verschlechtert sich ein Kind für den aufmerksamen Zuhörer<br />

scheinbar in dem Moment, in dem dem Kind Regeln klar werden, die es nun universell anwenden<br />

will. Es hat <strong>zu</strong>m Beispiel das Wort Äpfel als feststehenden Begriff gelernt. Plötzlich erkennt es,<br />

dass es die Regel ein Auto-viele Autos gibt und es überträgt diese auf ein Apfel-viele Apfels.<br />

Dieses Phänomen ist ebenfalls ein Phänomen der Übergeneralisierung, nicht lexikalischer<br />

sondern grammatikalischer Art: Das Kind hat eine Regel erkannt. Leider passte sie nicht <strong>zu</strong> dem<br />

gewählten Nomen. Wir haben im Deutschen viele unterschiedliche Pluralformen, die nicht immer<br />

nach festen Regeln gebildet werden.<br />

Aufgabe 8<br />

<br />

Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrer Lerngruppe wie viele Pluralregeln ein Kind in der deutschen<br />

Sprache lernen muss und auf welchen anderen grammatikalischen Gebieten sich dieses<br />

Phänomen zeigen kann.<br />

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Spektrum an<br />

Sprachlernstrategien<br />

Insgesamt zeigen Kleinkinder ein breites Spektrum an sprachlichen Lernstrategien:<br />

intensives Beobachten und Zuhören,<br />

physisches Erfühlen und Erproben beim Experimentieren mit Stimme und beim<br />

Lautieren,<br />

Verbinden von nonverbalen mit verbalen Ausdrucksmitteln,<br />

häufiges Imitieren und Wiederholen,<br />

kreatives Ausprobieren und Variieren,<br />

die Wirkungen von Sprache auf andere <strong>zu</strong> testen und<br />

sprachliche Regeln <strong>zu</strong> entdecken und unermüdlich an<strong>zu</strong>wenden und <strong>zu</strong> erproben.<br />

3.3 Entwicklung mehrsprachiger Kinder<br />

Ein Kind erwirbt die Sprache, in die es hineingeboren wird. Wir sprechen aus diesem Grund von<br />

Familiensprache. Diese ist ihm vertraut, seit es vorgeburtlich hören kann, und es hat nach der<br />

Geburt eine besondere Vorliebe für diese vertraute Sprache. Sie wird es auch als erste Sprache<br />

lernen.<br />

Einsprachigkeit ist jedoch in unserer heutigen Gesellschaft nicht mehr der Regelfall.<br />

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