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Selbstlernmaterialien zu Modul 9 - Kita-Server Rheinland-Pfalz

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Qualifizierung von Sprachförderkräften in rheinland-pfälzischen Kindertagesstätten<br />

In einem Abschlussbericht, der im Frühsommer 2007 von einer der Arbeitsgruppen des<br />

„Nationalen Integrationsplans“ der Bundesregierung erstellt wurde (Bericht des Bericht des<br />

Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend vom 23.04.2007) kann man<br />

nachlesen, dass in der Bundesrepublik mittlerweile jedes dritte Kind unter sechs Jahren<br />

einen Migrationshintergrund hat; in Großstädten wie Ludwigshafen sind es bereits etwa 60%<br />

der <strong>zu</strong>r Zeit geborenen Kinder.“(Tracy 2008, S.6)<br />

Diese Kinder leben <strong>zu</strong>m Teil von Geburt an mit zwei oder mehr Sprachen. Sie wachsen<br />

mehrsprachig auf. Eltern und pädagogische Fachkräfte sind häufig unsicher, wie mit dieser<br />

Situation umgegangen werden soll, da viele Jahre lang die Aussage galt, dass nur auf der Basis<br />

einer korrekt erworbenen Erstsprache eine oder mehrere andere Sprachen erworben werden<br />

können. Neue Untersuchungen zeigen, dass Kinder vom frühesten Alter an mehrere Sprachen<br />

erwerben können, ohne dass ihre Sprachentwicklung dadurch negativ beeinflusst wird.<br />

Weiterführende Informationen <strong>zu</strong>m Thema mehrsprachiger Spracherwerb finden Sie bei<br />

Tracy, R. (2008): Wie Kinder Sprachen lernen. Und wie wir sie dabei unterstützen können.<br />

Tübingen: Francke Verlag.<br />

<br />

oder in den Expertisen und Veröffentlichungen des DJI unter:<br />

http://www.dji.de/bibs/384_8288_Expertise_List_MSP.pdf<br />

http://www.dji.de/bibs/672_Reich_Expertise_Mehrsprachigkeit.pdf<br />

http://www.dji.de/bibs/672_Expertise_List_Nichtdeutsche%20Erstsprache.pdf<br />

<br />

Der Spracherwerb eines mehrsprachig aufwachsenden Kindes verläuft in allen Sprachen jeweils<br />

entsprechend dem des einsprachigen Kindes. Wie schnell und wie gut es die einzelnen Sprachen<br />

lernt, ist davon abhängig, welches Sprachenmodell in der Familie gelebt wird und wie das<br />

Ausmaß sowie die Systematik des Kontaktes mit den jeweiligen Sprachen sich gestaltet.<br />

Montanari unterscheidet in Anlehnung an Romaine acht Formen, wie Mehrsprachigkeit in einer<br />

Familie in Deutschland aussehen kann:<br />

Eine Person-eine Sprache; eine davon Deutsch (jedes Elternteil spricht seine<br />

Sprache mit dem Kind, eine davon ist Deutsch),<br />

Ein Elternteil ist deutschsprachig, einer nicht (<strong>zu</strong> Hause wird auch von dem<br />

deutschsprachigen Elternteil die Nichtumgebungssprache gesprochen),<br />

Zu Hause kein Deutsch (beide Elternteile sind mit der gleichen Erstsprache<br />

aufgewachsen),<br />

Zwei Sprachen <strong>zu</strong> Hause, Deutsch draußen (drei verschiedene Sprachen),<br />

Fremdsprache (ein Elternteil wendet sich in einer spät gelernten Sprache an das<br />

Kind, der andere Elternteil spricht Deutsch),<br />

Mix (die Eltern schalten hin und her, die Sprachen werden im Wechsel benutzt),<br />

Zweite Sprache später nur in <strong>Kita</strong> oder Schule,<br />

Unterschiedliche<br />

Formen der<br />

Mehrsprachigkeit<br />

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