Selbstlernmaterialien zu Modul 9 - Kita-Server Rheinland-Pfalz
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Sibylle Kobusinski<br />
<br />
Kommunikation findet in diesem Alter unter Verwendung vieler Gesten und Laute statt. Mit<br />
Hilfe von Gesten lenken beide Kommunikationspartner ihre Aufmerksamkeit auf etwas Drittes,<br />
einen dritten Gegenstand oder eine Situation. Es entsteht eine Dreiecksbeziehung zwischen<br />
Kind, Erwachsenem und Gegenstand. Man spricht hier vom triangulären Blickkontakt, über<br />
welchen Sie mehr in Kapitel 5.2.3 erfahren.<br />
Aufgabe 5<br />
<br />
Überlegen Sie in Ihrer Lerngruppe welche Spiele und Wörter mit einem Kind dieser<br />
Entwicklungsstufe in der gemeinsamen Kommunikation angewendet werden können.<br />
Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse mit den Angeboten in Kapitel 7.<br />
3.1.3 Etappe 3: Erste Wörter als Werkzeuge<br />
Langsame<br />
Erweiterung des<br />
Vokabulars<br />
Das Kind hat schon erste Erfahrungen mit Sprache gemacht und erkannt, dass es durch<br />
lautliche Äußerungen beim Partner Reaktionen hervorrufen kann. Es weiß, dass<br />
Gegenstände und Personen einen Namen haben. Es kann z.B. mit einem Da? nach dem<br />
Namen von Gegenständen fragen, wenn es diesen nicht kennt, und verwendet erste Wörter wie<br />
Mama? oder Auto. Der Wortschatz bildet sich den Interessen des Kindes und seinem<br />
Lebensumfeld entsprechend.<br />
Bei der Kommunikation setzt das Kind die Sprechmelodie gezielt ein, um dem Wort die<br />
Bedeutung eines ganzen Satzes <strong>zu</strong> geben. Der Kommunikationspartner kann an dieser<br />
Intonation erkennen, ob das Kind eine Frage stellt, eine Bitte ausdrückt oder ein starkes<br />
Bedürfnis mitteilen will.<br />
Die Wörter, die das Kind in diesem Alter verwendet, beziehen sich in der Regel nicht auf einen<br />
bestimmten Gegenstand sondern auf eine Gruppe von Dingen oder auf eine bestimmte Situation.<br />
So kann das Wort Ente für alle Vögel stehen. In diesem Fall spricht man von lexikalischer<br />
Übergeneralisierung. Das Kind kann damit aber auch spazieren gehen meinen, wenn es<br />
beispielsweise Enten von bestimmten Spaziergängen kennt. Auch möglich aber weit weniger<br />
verbreitet ist das gegenteilige Phänomen der Untergeneralisierung, wenn ein Kind das Wort Hund<br />
nur auf den eigenen Familienhund anwendet.<br />
<br />
Das Kind lernt in dieser Phase, Laute korrekt <strong>zu</strong> bilden. Die Abfolge des Lauterwerbs können Sie<br />
der Tabelle auf Seite 24 im <strong>Modul</strong> 2 entnehmen.<br />
Damit ein Kind ein neues Wort erlernen kann, muss es den entsprechenden Gegenstand im<br />
wahrsten Sinne des Wortes begreifen. Ein Ball muss beim Rollen und Springen erlebt, mit den<br />
Händen berührt und mit dem Mund geschmeckt werden. Nur dann kann das Kind sich ein<br />
umfassendes Bild von diesem Gegenstand machen und ihn in seinen Wortschatz aufnehmen.<br />
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