Selbstlernmaterialien zu Modul 9 - Kita-Server Rheinland-Pfalz
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Qualifizierung von Sprachförderkräften in rheinland-pfälzischen Kindertagesstätten<br />
5 Sprachfördernde Kommunikation<br />
Die Begleitung des frühkindlichen Spracherwerbs findet vor allem in der Interaktion statt. In<br />
diesem Kapitel werden die Grundlagen und Grundhaltungen für eine sprachfördernde<br />
Kommunikation beschrieben. Kommunikation ist mehr als nur Sprache. Besonders im frühen<br />
Kindesalter ist sie vielfältig, variationsreich und hauptsächlich nonverbal.<br />
Beobachten Sie in Ihrer Einrichtung, wie die Kinder und Kolleginnen und Kollegen nonverbal<br />
kommunizieren. Achten Sie auf Körperhaltung, Gestik, Mimik und Stimme. Woran merken Sie,<br />
dass sich eine Person einer anderen offen und aufmerksam <strong>zu</strong>wendet?<br />
Aufgabe 16<br />
5.1 Dialogische Grundhaltung<br />
Ein Grundbaustein jeder Sprachförderung und Sprachentwicklungsbegleitung ist der<br />
bedeutungsvolle Dialog. Ohne diese Kommunikation im gegenseitigen Austausch ist der Erwerb<br />
einer guten Sprachkompetenz erschwert. Ein Dialogverhalten, dass sich feinfühlig sowie<br />
erweiternd am Kind und seinen aktuellen Interessen orientiert, unterstützt den kindlichen<br />
Spracherwerb am besten.<br />
Feinfühlige am<br />
Kind orientierte<br />
Sprache<br />
Hannelore Grimm trifft <strong>zu</strong>r Häufigkeit und Qualität von Dialogsequenzen zwei Feststellungen:<br />
„Erstens ist die Sprachentwicklung ein äußerst robustes Phänomen. Im Gegensatz <strong>zu</strong><br />
anderen Lernbereichen bedarf es weder einer großen Menge noch einer besonders<br />
guten Qualität der angebotenen Sprache, damit diese wenigstens in ihren<br />
Grundzügen erworben werden kann. Allerdings ist zweitens unabdingbar, dass die<br />
Sprache an das Kind gerichtet ist.“ (Grimm 2003, S. 62)<br />
Pädagogische Fachkräfte sind natürlich daran interessiert, dass Kinder mehr als nur die<br />
Grundzüge der deutschen Sprache erwerben. Besonders junge Kinder brauchen dafür vielfältige<br />
dialogische Situationen, die sie sprachlich stimulieren und erleben lassen, wie sie wiederum den<br />
Partner <strong>zu</strong>m Austausch aktivieren und motivieren können (vgl. Triangulärer Blick in Kapitel 5.1.3).<br />
Der Fokus dieser Dialoge liegt nicht darauf Sprache <strong>zu</strong> lehren oder <strong>zu</strong> lernen, sondern stellt den<br />
sozial-kommunikativen Austausch in den Vordergrund. Das Kind tauscht sich mit seinem<br />
Gesprächspartner nonverbal und verbal über Dinge aus, die es interessiert und die es<br />
kennenlernen möchte. Beide Partner stellen sich emphatisch aufeinander ein und richten ihre<br />
volle Aufmerksamkeit aufeinander. Diese ersten Dialoge sind schon ist in frühester Kindheit in<br />
Form vom gegenseitigem Spiegeln realisierbar.<br />
Sozialkommunikativer<br />
Austausch<br />
In der Krippe oder der <strong>Kita</strong> ist die Möglichkeit des direkten Eins-<strong>zu</strong>-eins-Dialoges zwischen dem<br />
Kind und der pädagogischen Fachkraft oft begrenzt, da diese in der Regel die Be<strong>zu</strong>gsperson für<br />
mehrere Kinder ist. Deshalb ist gerade in diesem Umfeld eine dialogisch positiv stimulierende<br />
Grundhaltung von höchster Priorität.<br />
Dialogisch<br />
positiv<br />
stimulierende<br />
Grundhaltung<br />
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