Selbstlernmaterialien zu Modul 9 - Kita-Server Rheinland-Pfalz
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Susanne Kühn<br />
Zusammenhang mit diesem Fest gelernt wurden, und die sprachbildenden Potenziale der Lieder<br />
und Reime den Eltern bewusst machen, wie sprachliche Bildung alltagsintegriert stattfindet.<br />
<br />
Eine gute Möglichkeit durch einen Hospitationstag die Sprachbildung in der Kindertagesstätte<br />
transparent <strong>zu</strong> machen finden Sie in<br />
Tandem – Methodenheft für die Zusammenarbeit mit Eltern 3/2007: Eltern hospitieren in der <strong>Kita</strong>.<br />
Dargestellt am Thema: So fördern wir Sprache. Freiburg: Verlag Herder GmbH.<br />
8.3 Rolle der mehrsprachigen Eltern<br />
Heterogene<br />
Gruppe<br />
Mehrsprachige Eltern sind keine homogene Gruppe. „Familien mit Migrationshintergrund“,<br />
„multikulturelle“ oder „mehrsprachige“ Familien sind Sammelbegriffe für Familien mit sehr<br />
unterschiedlichen Kulturen, Religionen, sozialen Hintergründen sowie Bildungshintergründen. Sie<br />
stammen aus diversen Herkunftsländern und sprechen unterschiedliche Herkunftssprachen. Sie<br />
sind unterschiedlich lange in Deutschland, manche haben seit ihrer Geburt einen deutschen<br />
Pass, andere sind gerade eingewandert. Es gibt Elternpaare, die beide aus dem gleichen Land<br />
kommen, aber auch Paare mit unterschiedlicher kultureller Herkunft. Mehrsprachigkeit hat viele<br />
Facetten!<br />
Eltern, die mehrere Sprachen beherrschen, können ihre Kinder mehrsprachig aufwachsen lassen.<br />
Entsprechend ihrer eigenen Erfahrungen, Interessen und Möglichkeiten setzen sie damit<br />
bestimmte Prioritäten. Mit dieser Diversität kommen die Kinder dann in die Kindertagesstätte: sie<br />
kennen von Geburt an mehrere Sprachen, haben vielleicht schon eine starke Sprache, vielleicht<br />
wenden die Eltern bewusst die Eine-Person-Eine-Sprache-Strategie an oder sie haben sich noch<br />
nicht entschieden, in welcher Sprache sie mit ihrem Kind auf Dauer sprechen werden.<br />
Eltern als Partner<br />
im <strong>Kita</strong>-Alltag<br />
Pädagogische Fachkräfte interessieren sich dafür, mit welcher Erstsprache bzw. welchen<br />
Erstsprachen ein neues Kind bisher aufgewachsen ist und welche Vorstellungen die Eltern<br />
über Mehrsprachigkeit haben. Sie machen deutlich, dass die Kindertagesstätte die<br />
Sprachentwicklung in der deutschen Sprache begleiten und fördern wird, gleichzeitig auch<br />
wertschätzende Begegnungen mit den verschiedenen Sprachen der Familie bewusst<br />
ermöglichen will. Insbesondere mehrsprachige Fachkräfte wie auch mehrsprachige Eltern können<br />
hier wertvolle Anregungen geben und <strong>zu</strong>r Integration der Mehrsprachigkeit im Alltag beitragen<br />
(z.B. gemeinsam gestaltete mehrsprachige Plakate, mehrsprachiges Erzählen und Vorlesen,<br />
Einbe<strong>zu</strong>g mehrsprachiger Lieder, Reime und Spiele, Begegnung mit unterschiedlichen Schriften).<br />
Eltern sind – mit ihrer Mehrsprachigkeit – gefragte Partner im Kindertagesstätten-Alltag. Sie<br />
erleben mit ihren Kindern, dass sie mit ihren besonderen Kompetenzen wahrgenommen werden.<br />
<br />
In Kapitel 5 von <strong>Modul</strong> 5 wird unter dem Titel „Förderung der Mehrsprachigkeit und<br />
Zusammenarbeit mit den Eltern“ dargelegt, unter welchen Bedingungen Mehrsprachigkeit in der<br />
Kindertagesstätte gelebt werden kann und wie wichtig die Zusammenarbeit mit Eltern als<br />
Experten und Expertinnen in diesem Zusammenhang ist.<br />
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