Selbstlernmaterialien zu Modul 9 - Kita-Server Rheinland-Pfalz
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Sibylle Kobusinski<br />
Aufnahme in die<br />
<strong>Kita</strong> als<br />
gravierender<br />
Einschnitt<br />
Die Erweiterung des kindlichen Lebensraums über die Familie hinaus durch die Aufnahme des<br />
Kindes in eine Kindertagesstätte ist eine neue Situation und ein gravierender Einschnitt in bisher<br />
Vertrautes. Immer mehr Kinder werden bereits vor dem Vollenden des dritten Lebensjahres<br />
außerhäuslich betreut. Dies wird sich durch den <strong>zu</strong>nehmenden Krippenausbau auch in den alten<br />
Bundesländern sowie durch die Öffnung vieler Kindertagesstätten für 0- bis 3-jährige Kinder noch<br />
verstärken. Beziehungsgestaltung und Bindungsaufbau sind wichtige Themen bei der <strong>zu</strong>meist<br />
ersten Transition des Kindes. Sie finden bei der Gestaltung der Eingewöhnung der Kinder in die<br />
Krippe oder Kindertagesstätte besondere Berücksichtigung.<br />
„Bildungs- und Betreuungsangebote werden nur dann vom Kind richtig<br />
wahrgenommen, wenn sie in funktionierende Beziehungsstrukturen eingebettet sind.“<br />
(Ahnert 2010)<br />
Aufgabe 1<br />
<br />
Besprechen Sie in Ihrer Lerngruppe wie Sie in Ihrer Einrichtung die Eingewöhnung gestalten.<br />
Erarbeiten Sie Anforderungen an ein gelungenes Eingewöhnungsmodell.<br />
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Die aktuelle Bindungsforschung geht davon aus, dass auch die Beziehung zwischen einer<br />
pädagogischen Fachkraft und einem Kind den Charakter einer Bindungsbeziehung haben<br />
kann.<br />
<br />
Eine gute Erziehungs- und Bildungspartnerschaft zwischen Fachkraft und Eltern ist für einen<br />
sicheren Beziehungsaufbau <strong>zu</strong>m Kind besonders wichtig. Im Kapitel 8 finden Sie hier<strong>zu</strong> weitere<br />
Informationen.<br />
Die Bindungserfahrungen der Kinder, die neu in eine Einrichtung kommen, sind sehr<br />
unterschiedlich. Man geht davon aus, dass ca. 60% aller Kinder unsicher gebunden sind. Diese<br />
haben bei einer qualifizierten empathischen Betreuung in der Krippe oder der Kindertagesstätte<br />
die Chance, neue Bindungserfahrungen <strong>zu</strong> machen, die sich positiv auf ihren weiteren<br />
Lebensweg auswirken. Über diese kompensatorische Funktion sollten sich die Fachkräfte<br />
bewusst sein.<br />
Ein gelungener Beziehungsaufbau ist das Fundament, auf dem ein Kind in der Lage ist, die<br />
Bildungsangebote an<strong>zu</strong>nehmen, die an es herangetragen werden.<br />
„Lernmöglichkeiten für Kinder müssen über soziale Kontakte mit vertrauten Menschen<br />
auf den Weg gebracht werden, um effektive mentale Kompetenzen entstehen <strong>zu</strong><br />
lassen“ (Ahnert 2008, S. 83).<br />
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