Selbstlernmaterialien zu Modul 9 - Kita-Server Rheinland-Pfalz
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Qualifizierung von Sprachförderkräften in rheinland-pfälzischen Kindertagesstätten<br />
Wortbedeutungen bestehen bleibt. Im Japanischen kennen wir dieses Phänomen von den Lauten<br />
/r/ und /l/.<br />
Von Geburt an ist das Kind selbst stimmlich aktiv. Das <strong>zu</strong>nächst unspezifische Schreien lernt der<br />
Säugling schnell <strong>zu</strong> modulieren. Be<strong>zu</strong>gspersonen können die unterschiedlichen Bedürfnisse des<br />
Kindes anhand seiner Stimmmodulation erkennen.<br />
Stimmmodulation<br />
Neben dem Schreien entdeckt das Kind schon nach kurzer Zeit die Fähigkeit des Lallens. In der<br />
ersten Lallphase ist das Kind noch in der Lage ca. 70 Laute <strong>zu</strong> bilden. Die Fokussierung auf die<br />
Familiensprache bewirkt dann, dass das Kind mit deutscher Familiensprache sein Lautrepertoire<br />
auf die ca. 40 Laute reduziert, die wir im Deutschen benutzen. Kinder, die mit mehreren Sprachen<br />
aufwachsen, haben je nach Anzahl der Sprachen und Laute in diesen ein größeres Repertoire.<br />
Beim Lallen trainiert das Kind seine Sprechwerkzeuge und Stimme und wird sensibel für seine<br />
eigenen Produktionsfähigkeiten. Es übt, seine lautlichen Kompetenzen gezielt ein<strong>zu</strong>setzen.<br />
Lallen<br />
Schon die ersten Lebensmonate sind durch vorsprachliche Dialoge zwischen dem Kind und<br />
seinen Be<strong>zu</strong>gspersonen gekennzeichnet. Während das Kind sich <strong>zu</strong>nächst affektiv lautlich und<br />
stimmlich äußert und von den Be<strong>zu</strong>gspersonen gespiegelt wird, ändert sich nach kurzer Zeit der<br />
Dialog. Das Kind ergreift die Initiative <strong>zu</strong>r Kommunikation. Da es in seiner lautlichen Kompetenz<br />
<strong>zu</strong>nächst noch eingeschränkt ist, findet diese Spiegelung schwerpunktmäßig auf<br />
lautmalerischer Ebene statt (vgl. <strong>Modul</strong> 2, Seite 6). Erste kommunikative Muster wie Hörer-<br />
Sprecherrolle, <strong>zu</strong>gewendetes Sprechen und Zuhören werden erarbeitet.<br />
Schöne Beispiele hier<strong>zu</strong> finden sie auf der Internetseite des WDR über die Welt der Babys unter:<br />
http://www.wdr.de/themen/global/webmedia/webtv/getwebtv.phtml?ref=70114<br />
Vorsprachliche<br />
Dialoge zwischen<br />
Kind und seinen<br />
Be<strong>zu</strong>gspersonen<br />
<br />
3.1.2 Etappe 2: Miteinander Aufmerksamkeit teilen<br />
In den ersten Lebensmonaten kann ein Säugling seine Aufmerksamkeit <strong>zu</strong>nächst nur auf eine<br />
Sache richten. Gegenstände und Personen, die er nicht sieht, sind für ihn nicht vorhanden. Mit<br />
<strong>zu</strong>nehmendem Alter lernt das Kind, dass etwas noch da sein kann, auch wenn man es nicht<br />
sieht. Piaget spricht hier von der Ausbildung der Objektpermanenz. Sie ist eine wichtige<br />
Vorausset<strong>zu</strong>ng, um mit anderen ins Gespräch <strong>zu</strong> kommen.<br />
Diese Kompetenz „übt“ man mit den Kindern in den klassischen „Guck-guck-Spielen“, die Sie im<br />
Kapitel 7 finden.<br />
Objektpermanenz<br />
<br />
Nun sind die Vorausset<strong>zu</strong>ngen gegeben, dass Sprache nicht nur <strong>zu</strong>r undifferenzierten<br />
Bedürfniskundgabe oder sinnlichen Erfahrung genutzt wird, sondern jetzt kann Sprache als<br />
Werkzeug im Austausch über einen Gegenstand oder einen Sachverhalt angewendet<br />
werden. Ein wichtiger Schritt, um kommunizieren <strong>zu</strong> können, ist vollzogen.<br />
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