21.03.2014 Aufrufe

Selbstlernmaterialien zu Modul 9 - Kita-Server Rheinland-Pfalz

Selbstlernmaterialien zu Modul 9 - Kita-Server Rheinland-Pfalz

Selbstlernmaterialien zu Modul 9 - Kita-Server Rheinland-Pfalz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Qualifizierung von Sprachförderkräften in rheinland-pfälzischen Kindertagesstätten<br />

3.2 Sprachkompetenz<br />

Viele Teilkomponenten bilden <strong>zu</strong>sammen die Sprachkompetenz. Eine Übersicht des<br />

Sprachkompetenzmodells haben Sie bereits in <strong>Modul</strong> 2 kennen gelernt.<br />

<br />

Der vorigen Abschnitt hat Sie schon über das Lautrepertoire, die Grammatikbeherrschung und<br />

den Wortschatz informiert. An dieser Stelle sollen noch einmal beispielhaft für eine Altersgruppe<br />

die einzelnen Kompetenzen aufgezeigt werden.<br />

Ein Kind mit ca. 24 Monaten zeigt sich schon sehr sprachkompetent:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Es hat schon als Säugling erlebt, dass es bei der Kommunikation einen stetigen<br />

Rollenwechsel gibt. Mal ist es Sprecher, mal Hörer.<br />

Es weiß, dass die Prosodie auch Sprachinhalte weitergibt: Der Ton macht die<br />

Musik.<br />

Es kann anhand der Prosodie des Gehörten die kommunikativen Absichten seines<br />

Gegenübers erkennen.<br />

Es kann Wörter mit Gegenständen oder Situationen in Verbindung bringen, auch<br />

wenn diese im Moment nicht sichtbar sind.<br />

Es verfügt über einen großen aktiven Wortschatz von ca. 300 Wörtern und einen<br />

fast doppelt so großen passiven Wortschatz.<br />

Es kennt einfache grammatikalische Strukturen.<br />

Es kann schon viele Laute richtig bilden.<br />

Es setzt gestische und mimische Elemente ein, um eine Kommunikation aufrecht <strong>zu</strong><br />

erhalten.<br />

Es kennt schon Bücher und weiß um deren kommunikativen Wert.<br />

Im Laufe der Sprachentwicklung hat es immer wieder den Anschein, als hätte ein Kind<br />

Sprachkompetenzen plötzlich verlernt, die es schon hatte. So ist <strong>zu</strong> beobachten, dass sich bei<br />

einigen Kindern nach dem Erreichen der 50-Wörter-Grenze und der Wortschatzexplosion die<br />

Artikulation verschlechtert. Der Grund dafür ist die Verschiebung des sprachlichen<br />

Schwerpunktes. Zunächst achtete das Kind darauf, deutlich <strong>zu</strong> artikulieren und hörte und<br />

beobachtete sich selbst dabei. Nun will es neue Wörter kennen lernen, um mehr ausdrücken <strong>zu</strong><br />

können. Die deutliche Aussprache steht für das Kind jetzt nicht mehr im Mittelpunkt seiner<br />

Sprache. Viele Wörter, die das Kind lernt, bestehen in dieser Phase aus vielen Silben und<br />

schweren Lautkombinationen. Dies übersteigt zeitweise die Kompetenzen des Kindes.<br />

Es wendet verschiedene Strategien an, auch um neu erworbene schwierige Wörter <strong>zu</strong><br />

vereinfachen. So kann man als Aussprachevereinfachungsstrategie sehen:<br />

Scheinbares<br />

Verlernen der<br />

Sprachkompetenzen<br />

<br />

<br />

<br />

Auslassen unbetonter Silben wie (Ba) nane<br />

Auslassung von Endlauten Fahrra (d)<br />

Vorverlagerung von Konsonanten die im hintern Mundraum gesprochen werden, so<br />

wird aus Kaffee –Taffee, aus Krone –Tonne<br />

15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!