Selbstlernmaterialien zu Modul 9 - Kita-Server Rheinland-Pfalz
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Sibylle Kobusinski<br />
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Bieten Sie den Eltern Kopien mit beliebten Versen an, damit diese auch <strong>zu</strong>hause<br />
gespielt werden können, wenn die Kinder dies möchten.<br />
Machen Sie Krabbel-, Finger-, und Spiellieder <strong>zu</strong>m Thema einer Eltern-Kind-<br />
Aktivität oder eines Elternabends, evtl. im Zusammenhang mit Sprachentwicklung<br />
und Sprachförderung.<br />
7.2 Lieder und Spiellieder<br />
Verbindung von<br />
Musik und<br />
Bewegung<br />
Neben der gesprochenen Sprache bieten Eltern Säuglingen schon im frühsten Alter Lieder in<br />
Form von Wiegenliedern an. Sie beruhigen das Kind durch eine sanfte Melodie und vertraute<br />
Stimmen. Sie „wiegen“ es in den Schlaf. Schon die Wiegenlieder sind mit Bewegung verbunden.<br />
Die Be<strong>zu</strong>gspersonen tragen und wiegen den Säugling auf dem Arm und bieten ihm so neben der<br />
sprachlichen und stimmlichen Zuwendung auch Körperkontakt und Bewegung an. So<br />
erfährt das Kind schon früh die besänftigende Wirkung, die Lieder haben können. Es verbindet<br />
musikalische Erfahrung mit positiven Emotionen.<br />
Mit <strong>zu</strong>nehmendem Alter kann das Kind dann selbst Bewegungen durchführen, die das Lied<br />
unterstreichen. Verbinden sich Lied und Bewegung in einer darstellenden und untermalenden Art<br />
und Weise spricht man von Spielliedern. Diese Erfahrungen kann das Kind allerdings nur durch<br />
den direkten Kontakt, das unmittelbare Erleben des Gesanges in Verbindung mit körperlichem<br />
Wahrnehmen machen. Zur Musik, die von einer CD oder einem ähnlichem Medium angeboten<br />
wird, stellt ein Kind keine Beziehung her. Dieses Hören der Musik bringt es nicht mit sich<br />
persönlich in Verbindung.<br />
Kann ein Kind später selbst singen, erlebt es die Freude, die eigene Stimme als Instrument <strong>zu</strong><br />
gebrauchen. Kinder, denen viel vorgesungen wurde, sind in der Lage Melodien nach<strong>zu</strong>singen<br />
noch bevor sie die Lautsprache lernen. Dies zeigt ihre große Kompetenz in Be<strong>zu</strong>g auf<br />
Sprechmelodien schon vor dem Lautspracherwerb.<br />
Die Texte der Lieder sind lange Zeit nur von geringer Bedeutung für die Kinder. Sie akzeptieren<br />
bis <strong>zu</strong>m Schulalter, dass sie die gesungenen Texte nur <strong>zu</strong>m Teil verstehen. So singen jedes Jahr<br />
viele Kinder vom Ross auf dem Sankt Martin reitet, ohne dass ihnen klar ist, was sich hinter<br />
diesem Wort verbirgt. Zwar steht die Freude an der Musik im Vordergrund, aber trotzdem sollte<br />
ein reflektierter Umgang mit der Liedwahl stattfinden. Es ist sicher förderlich, wenn das Kind den<br />
Text verstehen und nachvollziehen kann.<br />
Spiellieder kommen der kindlichen Freude am Singen und an der Bewegung besonders<br />
entgegen. Der Einsatz von Spielliedern in der Kindertagesstätte unterstützt die Entwicklung von<br />
<br />
<br />
<br />
Atmung,<br />
Stimme,<br />
Artikulation,<br />
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