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Selbstlernmaterialien zu Modul 9 - Kita-Server Rheinland-Pfalz

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Qualifizierung von Sprachförderkräften in rheinland-pfälzischen Kindertagesstätten<br />

Überlegen Sie vor diesem Hintergrund, welche Bedeutung das Wort Nein für Kinder im<br />

frühkindlichen Alter hat.<br />

Aufgabe 22<br />

5.3 Reflektiertes altersentsprechendes<br />

Sprachangebot<br />

Eine pragmatische Kompetenz des Erwachsenen ist es, das Sprachangebot spezifisch dem<br />

kognitiven Entwicklungsstand des Gegenübers an<strong>zu</strong>passen. Sie sprechen mit Säuglingen anders<br />

als mit Vorschulkindern. Im Gespräch mit einem Erwachsenen gebrauchen Sie wiederum eine<br />

andere Intonation oder Stimme, andere Begriffe und auch komplizierte Satzstrukturen.<br />

Ausrichtung an<br />

Kompetenzen des<br />

Gesprächpartners<br />

Auch Sie richten Ihr Sprachangebot und Ihre sprachliche Interaktion an den von Ihnen<br />

vermuteten Kompetenzen des Gesprächspartners aus.<br />

Dies gilt besonders für Gespräche mit Kindern in den ersten drei Lebensjahren. Hier wird<br />

zwischen drei Stufen der Anpassung des sprachlichen Inputs von Müttern unterschieden:<br />

1. Ammensprache<br />

2. Stützende Sprache<br />

3. Lehrende Sprache<br />

Da diese Sprechstile nicht nur im Kontakt zwischen Mutter und Kind <strong>zu</strong> finden sind, sondern auch<br />

im Kontakt des Kindes <strong>zu</strong> anderen Personen findet man in der Literatur neben der Bezeichnung<br />

Mütterliche Sprechstile auch die der an das Kind gerichteten Sprache auch kurz KGS<br />

genannt (Szagun 2010, S. 174).<br />

Die Ammensprache auch als baby-talk bezeichnet ist ein Sprechstil, der im Austausch mit<br />

Kindern bis <strong>zu</strong>m ca. 12. Lebensmonat verwendet wird. Er zeichnet sich aus durch<br />

Ammensprache<br />

den Ammenton, also der Verwendung einer hohen Tonlage im Gespräch mit dem<br />

Säugling, die seiner Hörfähigkeit entgegen kommt: Babys haben im ersten<br />

Lebensjahr Probleme mittlere und tiefe Hörbereiche wahr<strong>zu</strong>nehmen,<br />

eine variationsreiche Satzmelodie: eine übertriebene Intonation erleichtert dem<br />

Säugling das Erkennen der vertrauten Sprache,<br />

eine Akzentverschiebung: wichtige Wörter werden besonders betont und häufig<br />

wiederholt, mit langen Pausen dazwischen,<br />

hohe Kontrastbildung: Vokale und Konsonanten werden aneinandergereiht und<br />

wiederholt, ähnlich dem kindlichen Lallen wie bababa,<br />

gerichtete Sprache: Sprache wird bei bestehendem Blickkontakt in<br />

abwechslungsreichen Situationen angeboten,<br />

einfache Sätze,<br />

kindgemäßen Wortschatz.<br />

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