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Selbstlernmaterialien zu Modul 9 - Kita-Server Rheinland-Pfalz

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Qualifizierung von Sprachförderkräften in rheinland-pfälzischen Kindertagesstätten<br />

5.2.2 Die Rolle von Gestik und Mimik<br />

Mimik und Gestik sind neben der Stimme die ersten kommunikativen<br />

Ausdrucksmöglichkeiten eines Kindes. Schon wenige Tage alte Säuglinge beobachten die<br />

Mimik der Be<strong>zu</strong>gspersonen, entnehmen ihr Informationen und sind in der Lage diese <strong>zu</strong> spiegeln.<br />

„Bereits in den ersten Lebenswochen kann ein Säugling im gewissem Ausmaß Gestik<br />

und Mimik nachahmen [...]; er reagiert mit Verzweiflung, wenn das Gesicht seiner<br />

Mutter während des Stillens maskiert wird; und zeigt seine Sensitivität für den<br />

mütterlichen Ausdruck dadurch, daß er (je nach Erregungsgrad verschieden stark)<br />

daran durch stimmliche und andere Äußerungen teilnimmt“ (Bruner 2002, S. 20).<br />

Kinder sind sehr aufmerksame Beobachter. Besonders in den ersten Lebensjahren beachten sie<br />

die nonverbalen Signale, die Be<strong>zu</strong>gspersonen aussenden, und richten ihr Verhalten und auch<br />

ihre Stimmung danach aus.<br />

Führen Sie in Ihrer Lerngruppe ein Gespräch über sprachbegleitende Mimik und Gestik und<br />

deren Abhängigkeit vom jeweiligen kulturellen Hintergrund. Wählen Sie da<strong>zu</strong> eine Person (oder<br />

einen Filmausschnitt) aus, deren mimische und gestische Aktionen Sie einige Minuten lang<br />

besonders beobachten. Notieren Sie welche Informationen Sie hier bekommen.<br />

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Aufgabe 20<br />

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Mimische und gestische Verhaltensweisen werden kultur- und sprachenabhängig gelernt. So<br />

ist es im asiatischen Raum Tradition, stets eine freundliche Mimik <strong>zu</strong> zeigen. Gestik wird nur<br />

verhalten eingesetzt.<br />

Andere Kulturen nutzen Mimik und Gestik sehr intensiv, häufig in der Verbindung mit sehr<br />

lebhafter Intonation. Nicht <strong>zu</strong>letzt gibt es auch familienspezifische nonverbale<br />

Kommunikationsstile und landesspezifische Gesten.<br />

Wichtig ist bei allen Menschen, dass sie in ihrer Art <strong>zu</strong> sprechen angenommen und wertgeschätzt<br />

werden. Jedes Sprechen und jede Sprache lebt durch ihre nonverbalen Anteile.<br />

Wenn ein Kind sich dafür entscheidet, <strong>zu</strong>nächst nur nonverbal <strong>zu</strong> kommunizieren, so ist dies<br />

genauso wichtig und wertvoll wie eine lautsprachliche Kommunikation.<br />

Kultur-/Landesspezifika<br />

des<br />

Kommunikationsverhaltens<br />

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