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Eine Methode zur formalen Modellierung von ...

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2.6 Mobile und dynamische Systeme 23<br />

Das semantische Modell <strong>zur</strong> Beschreibung mobiler, dynamischer Systeme steht in zwei Varianten<br />

<strong>zur</strong> Verfugung. Im Modell mit point-to-point-Kommunikation, siehe [GS96c], ist<br />

sichergestellt, da, wie auch im statischen Modell, ein Kanal ch jeweils genau zwei Komponenten<br />

bzw. einer Komponente und seiner Umgebung <strong>zur</strong> Verfugung steht: eine Komponente<br />

schreibt auf ch, die andere liest <strong>von</strong> ihm. <strong>Eine</strong> Verallgemeinerung dieser Kommunikationsform<br />

wird mit der many-to-many-Kommunikation, siehe [GS96b], vorgestellt, mit<br />

der auch n 1 Komponenten schreibend und m 1 Komponenten lesend auf einen Kanal<br />

zugreifen konnen. Fur die <strong>Modellierung</strong> der Betriebssystemkonzepte verwenden wir ausschlielich<br />

die Variante mit point-to-point-Kommunikation. In [Hin97] wird beispielsweise<br />

das Modell mit many-to-many-Kommunikation verwendet, um die dynamische Prozegenerierung<br />

in der Spezikationssprache SDL, siehe [IT93], zu modellieren.<br />

In Focus werden Kanale durch eindeutige Bezeichner mit entsprechender Typinformation<br />

identiziert. Mit der Schnittstelle wird festgelegt, ob die Komponente <strong>von</strong> einem Kanal<br />

lesen, oder ob sie auf ihn schreiben darf. Gehort ein im System denierter Kanal nicht<br />

<strong>zur</strong> Schnittstelle einer Komponente, so darf diese den Kanal nicht nutzen. Komponenten<br />

verfugen uber Zugrisrechte (Lese- oder Schreibrecht) zu Kanalen. Zur Beschreibung dieser<br />

Rechte werden im erweiterten semantischen Modell sogenannte Ports eingefuhrt. Ports sind<br />

Kanalbezeichner, die zusatzlich mit einem Lese- (?) oder Schreibrecht (!) versehen sind. Sei<br />

N die Menge der im System denierten Kanalbezeichner. Fur einen Kanal ch 2 N wird<br />

das Leserecht durch den Port ?ch und das Schreibrecht durch !ch identiziert. <strong>Eine</strong> wichtige<br />

Erweiterung des Modells besteht darin, da uber die Kanale neben den Nachrichten<br />

auch Ports verschickt werden durfen. Vollstandige Ablaufe mobiler, dynamischer Systeme<br />

konnen in Phasen aufgeteilt werden. <strong>Eine</strong> Phase charakterisiert einen Schnappschu auf<br />

das System, in dem sich das System wie ein statisches System verhalt.<br />

Mit der auf Seite 22 in Punkt 1. gegebenen Charakterisierung ergibt sich, da sich die<br />

Schnittstelle einer Komponente K im Gegensatz zu statischen Systemen wahrend eines<br />

Systemablaufs verandern kann. Damit verandern sich die fur K denierten Mengen der<br />

aktuell nutzbaren Ein- bzw. Ausgabekanale. Um neue Kanale erzeugen zu konnen, verfugt<br />

K zusatzlich uber eine Menge privater Kanale. Zu Beginn des Systemablaufs sind fur<br />

K die Mengen I K bzw. O K der initialen Eingabe- bzw. Ausgabekanale und die Menge<br />

P K (mit (I K [ O K ) \ P K = ) der privaten Kanale als initiale Vernetzung festgelegt.<br />

Um sicherzustellen, da Komponenten nur Kanale mit unterschiedlichen Kanalbezeichnern<br />

erzeugen, wird gefordert, da die Mengen P Ki fur alle Komponenten K i disjunkt sind.<br />

Neben der initialen Vernetzung sind Mengen deniert, die die aktuelle Rechtevergabe an<br />

Kanalen regeln. Fur eine Komponente K deniert ap K die Menge der aktiven Ports, die<br />

die aktuelle Schnittstelle <strong>von</strong> K bestimmt. Fur einen Kanal in K , <strong>von</strong> dem K aktuell lesen<br />

kann, und einen Kanal out K , auf den K aktuell schreiben darf, gilt f?in K !out K g ap K .<br />

Die Menge pp K der passiven Ports legt die privaten Kanale <strong>von</strong> K fest. K darf private<br />

Kanale aktuell zwar weder lesend noch schreibend nutzen, kann jedoch aus dieser Menge<br />

Ports entnehmen, um diese zu versenden und so neue Kanalverbindungen zu erzeugen. Die<br />

Mengen ap K und pp K sind im semantischen Modell inkrementell deniert und andern sich,

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