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Eine Methode zur formalen Modellierung von ...

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4.2 Methodische Vorgehensweise 47<br />

Shortest-Job-First: Unter der Voraussetzung, da die Ausfuhrzeiten der Prozesse bekannt<br />

sind, und mehrere ausfuhrbereite Prozesse gleicher Prioritat auf ihre Ausfuhrung warten,<br />

wird der Proze mit der kurzesten Ausfuhrzeit ausgewahlt siehe die Abschnitte<br />

2.4.4 in [Tan94] und 4.3.3 in [PS85].<br />

Ein weit verbreiteter Scheduling-Algorithmus heit Round-Robin: Jedem Proze wird ein<br />

bestimmtes Zeitintervall (Quantum) zugeteilt, das fur seine Ausfuhrung, also die Kopplung<br />

an den Prozessor, gultig ist. Sobald das Quantum abgelaufen ist, wird der Proze<br />

suspendiert. Der Prozessor wird ihm entzogen und einem anderen Proze zugeteilt. Wird<br />

ein Proze blockiert, etwa weil er ein anderes, vom Prozessor verschiedenes Betriebsmittel<br />

fur die Fortfuhrung einer Berechnung benotigt, wird der Prozessor zu diesem Zeitpunkt<br />

freigegeben. Ebenso wird der Prozessor freigegeben, wenn die Ausfuhrung seiner Berechnung<br />

terminiert, bevor das Quantum abgelaufen ist. Zur Durchsetzung dieses Algorithmus<br />

wird eine Liste ausfuhrbereiter Prozesse verwaltet.<br />

Zur Realisierung des Round-Robin-Verfahrens ist die Lange des Quantums geeignet zu<br />

bestimmen, da es weder zu klein noch zu gro gewahlt werden darf. Ein Proze mu zum<br />

einen in jedem Fall mit der Ausfuhrung seiner Berechnung vorankommen, und zum anderen<br />

mu gewahrleistet sein, da der Prozessor zwischen den Prozessen angemessen aufgeteilt<br />

wird. Auf derartige Details werden wir nicht eingehen, da sie in unserer <strong>Modellierung</strong><br />

keine Rolle spielen. Zur Bestimmung der geeigneten Lange des Quantums und fur weitere<br />

Erklarungen zum Round-Robin-Verfahren verweisen wir u.a. auf die Abschnitte 2.4.1 in<br />

[Tan94], 4.3.6 in [PS85] oder auch 5.2.2 in [Spi95].<br />

Im vorliegenden Kapitel modellieren wir ein System, in dem die Verwaltung der ausfuhrbereiten<br />

Prozesse, deren Suspendierung und die Weitergabe des Prozessors mit Round-Robin<br />

gewahrleistet sind. Auf die <strong>Modellierung</strong> verschiedener Schedulingalgorithmen gehen wir<br />

nicht ein. Als Erweiterung behandeln wir ein System mit mehreren Prozessoren, wobei wir<br />

alternativ eine zentrale und dezentrale Verwaltung aller Prozessoren modellieren.<br />

4.2 Methodische Vorgehensweise<br />

In Abschnitt 4.1 wurden die grundlegenden Aufgaben der Prozessorverwaltung erklart. Unsere<br />

Spezikationsentwicklung startet mit Formalisierung eines verteilten Focus-Systems,<br />

mit dem charakteristische Konzepte der Prozessorverwaltung formal modelliert werden.<br />

Die dabei erstellten Formalisierungen sind die Basis fur alle folgenden Spezikationen. Die<br />

<strong>formalen</strong> <strong>Modellierung</strong>en werden in einer Art und Weise erarbeitet, in der sie fur Leser<br />

verstandlich sind, die mit Focus bisher nur wenig vertraut sind. Wir werden uns dem<br />

geforderten komplexen Verhalten schrittweise und systematisch ausgehend <strong>von</strong> einer auf<br />

den wesentlichen Kern reduzierten Aufgabenstellung nahern. Mit dieser Vorgehensweise<br />

konnen wir uns in den folgenden Kapiteln auf die Losung der zunehmenden komplexer<br />

werdenden Aufgabenstellung konzentrieren, ohne auf die <strong>formalen</strong> Techniken <strong>von</strong> Focus<br />

detaillierter einzugehen.

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