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ÖPP Schriftenreihe Band 1 - ÖPP Deutschland AG

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Grundsätzlich lässt sich folgendes feststellen:<br />

Die Übertragung der Finanzierung auf Private stellt einen wirtschaftlich sinnvollen<br />

Strukturierungsansatz dar und ist wesentlicher Bestandteil des Vergütungs- und<br />

Risikoverteilungsmodell im Rahmen eines ÖPP-Modells, bei dem der private<br />

Partner, unterstützt von seiner Bank (bei einer Projektfinanzierung),<br />

<br />

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<br />

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<br />

eine umfassende Projektevaluierung auf Basis einer eingehenden technischen,<br />

wirtschaftlichen, organisatorischen und rechtlichen Due Diligence-Prüfung bis zum<br />

Financial Close,<br />

ein systematisches Risiko- und Qualitätsmanagement sowie<br />

ein Projektmonitoring in allen Phasen des Projekts einschließlich der Entwicklung<br />

entsprechender Überwachungs- und Frühwarnsysteme leistet. 23<br />

Des Weiteren werden die Primärziele einer ÖPP-Beschaffung, nämlich die<br />

Steigerung der Wirtschaftlichkeit (Effizienz), insbesondere durch adäquaten<br />

Risikotransfer und Lebenszyklusansatz und<br />

nachhaltige Wert- und Qualitätssicherung, ggf. schnellere bzw. terminsichere<br />

Realisierung befördert.<br />

Diese Sichtweise entspricht auch der internationalen Praxis, in der überwiegend Projektfinanzierungsmodelle<br />

angewendet werden. Demgegenüber kann bei einer Forfaitierung<br />

durch ein entsprechendes Sicherheitenkonzept (z.B. Bürgschaften, Patronatserklärungen,<br />

Eigenkapital) das Einredeverzichtsmodell in der Risikoallokation der Projektfinanzierung<br />

lediglich angenähert werden. Eine andere Bewertung könnte sich allerdings dann ergeben,<br />

wenn ein hoher Anteil an Fördermitteln einzubinden ist und dadurch nur ein relativ geringer<br />

privater Finanzierungsanteil verbleiben würde oder das Investitionsvolumen im Verhältnis<br />

zum gesamten Projektvolumen relativ oder auch absolut gering ist.<br />

<br />

Die (private) Finanzierung ist ein wesentliches und konstitutives Element einer ÖPP-<br />

Struktur. Öffentliche (Anschub-) Finanzierungen können unter besonderen Voraussetzungen<br />

(z.B. Einbindung von Fördermitteln) oder als Bestandteil eines risikoangepassten Vergütungsmodells<br />

(z.B. Reduzierung von Nachfragerisiken im Verkehrsbereich) zielführend<br />

sein. Dies gilt auch bei Modellen, die in erster Linie auf die Leistungserbringung durch<br />

mittelständische Unternehmen abzielen, z.B. weil das Investitionsvolumen relativ gering<br />

ist und kaum Betriebsleistungen übertragen werden. Sog. ÖPP-Modelle ohne private Finanzierung<br />

(im Bereich Hochbau und Infrastruktur) stellen bei größerer Komplexität hohe<br />

Anforderungen an das Vertrags- und Projektmanagement durch die öffentliche Hand. Der<br />

wirtschaftliche Druck auf den privaten Partner und die Anreizfunktion zur vertragsgemäßen<br />

Leistungserbringung ist deutlich geringer. Die ÖPP-Strukturen, insbesondere der Risikotransfer<br />

bleiben unvollständig.

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