ÃPP Schriftenreihe Band 1 - ÃPP Deutschland AG
ÃPP Schriftenreihe Band 1 - ÃPP Deutschland AG
ÃPP Schriftenreihe Band 1 - ÃPP Deutschland AG
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Allerdings weisen diese Programme mit Blick auf die<br />
ÖPP-Finanzierung folgende Probleme auf:<br />
Die jeweiligen Konditionen der Programme gelten zum Zeitpunkt der KfW-Zusage,<br />
nach der eine Abruffrist von 4 Wochen ohne Bereitstellungszinsen besteht. Um<br />
die KfW-Mittel einbinden zu können, müssen diese vor Financial Close beantragt<br />
und zugesagt werden. Problematisch ist jedoch die Wahl des Antragszeitpunktes,<br />
da für die Zusagen keine Fristen seitens der KfW bestehen und sich im Laufe<br />
des Vergabeverfahrens häufig die Zuschlagsfristen und/ oder Termine für<br />
Vertragsabschluss und Financial Close verschieben können. Ggf. müssen infolge<br />
zeitlicher Verzögerungen bereits zugesagte KfW-Mittel zurückgegeben und<br />
können nicht erneut beantragt werden. Dieses Problem verschärft sich, wenn die<br />
ausschreibende Stelle mit mehreren Bietern verhandelt.<br />
Die Programme weisen Zinsbindungsfristen von 5 bis 20 Jahren auf. Bei<br />
Vertragslaufzeiten von 20 bis 30 Jahren und Bauzeiten von 1 bis 3 Jahren werden<br />
dadurch erhebliche Zinsänderungsrisiken bei Auslaufen der Zinsbindung<br />
begründet, die durch entsprechende Forward- und/oder Swapvereinbarungen<br />
abgesichert werden müssen.<br />
Das Sonderprogramm „Infrastrukturoffensive“ sieht eine gesamte Abruffrist<br />
von 6 Monaten, die um weitere 6 Monate verlängert werden kann. Die Mittel<br />
müssen innerhalb einer weiteren Frist von 6 Monaten (insgesamt max. 18 Monate)<br />
abfließen, so dass Projekte, die eine Bauzeit von mehr als 18 Monaten haben, für das<br />
Sonderprogramm ausscheiden.<br />
Die KfW-Programme sehen starre (vierteljährliche) Zins- und Tilgungsleistungen<br />
vor, mit gleichbleibenden Tilgungsbeträgen und sich sukzessive reduzierenden<br />
Zinsleistungen.<br />
Darüber hinaus kann auch das mit Sonderkonditionen in der Direktvariante ausgestattete<br />
KfW-Programm „KfW Kommunalkredit - energetische Sanierung“ nicht für ÖPP-Projekte<br />
nutzbar gemacht werden. Insbesondere besteht keine Möglichkeit, dieses weitere KfW-Programm<br />
mit dem Programm „Kommunal Investieren“ im Rahmen einer Finanzierung von<br />
ÖPP-Projekten zu kombinieren, da nur kommunale Gebietskörperschaften, rechtlich unselbständige<br />
kommunale Eigenbetriebe sowie kommunale Zweckverbände gefördert werden.<br />
<br />
<br />
In vielen europäischen Staaten hat die EIB ihr Engagement im ÖPP-Bereich deutlich ausgeweitet<br />
und bei großen Infrastrukturprojekten vorhandene Finanzierungslücken geschlossen.<br />
Aufgrund fehlender großvolumiger ÖPP-Projekte ist die EIB im deutschen Markt nur in<br />
wenigen Fällen eingebunden. Sie ist vor allem im Verkehrsbereich (A-Modelle), aber auch bei<br />
einzelnen Projekten im Hochbau im Direktgeschäft in <strong>Deutschland</strong> aktiv. Darüber hinaus<br />
stellt die EIB den Förderbanken jeweils ein sog. Globaldarlehen zur Verfügung. Die daraus<br />
abgerufenen Tranchen können von den Förderbanken zu Refinanzierungsangeboten an die<br />
Hausbanken bei der ÖPP-Finanzierung genutzt werden. Aufgrund der bei Förderbanken