ÃPP Schriftenreihe Band 1 - ÃPP Deutschland AG
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Liquidität und die nachhaltige Reduzierung der Anzahl und der Möglichkeiten der finanzierenden<br />
Banken auf absehbare Zeit nicht kompensiert werden können. Die lebenszyklusorientierte<br />
Projektlaufzeit stellt derzeit kein Problem mehr dar.<br />
Zur Begleitung der Projekt- und Ausschreibungsvorbereitung sowie der Projektdurchführung<br />
sollte darauf geachtet werden, dass ausreichende Kompetenz vorhanden oder<br />
entsprechende externe Unterstützung gewährleistet ist. Dabei ist der Sensitivitätsanalyse<br />
besonderes Gewicht zu geben und die Finanzierungsparameter sollten auf Basis von Markterfahrungen<br />
variiert werden.<br />
Bei Projekten mit einem größeren Investitionsvolumen sollte im Rahmen der Ausschreibung<br />
die Möglichkeit für eine öffentliche Teil- bzw. Anschubfinanzierung eröffnet werden.<br />
Im Rahmen des Verhandlungsverfahrens kommt dem Finanzierungskonzept, vor allem der<br />
Frage der „Bankability“ (auch im Hinblick auf die vertragliche Risikoverteilung und die<br />
technischen Anforderungen), eine besondere Bedeutung zu.<br />
<br />
6.2.2.1<br />
<br />
Referenzzinssatz<br />
Als Referenzzinssätze für die Zwischenfinanzierung wurden seit jeher die Euribor-Sätze<br />
verwandt. Dies ist auch weiterhin sachlich begründet.<br />
Als Referenzzinssätze für die Endfinanzierung dienten bisher häufig die ISDA Fixing<br />
Sätze (ISDAFIX2 gem. Reuters Informationsdienst) für die relevanten Laufzeitbereiche entsprechend<br />
dem vorgesehenen Tilgungsprofil. Diese spiegeln die reale Eindeckungsbasis für<br />
die Banken nicht mehr ausreichend wider. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass diese<br />
Referenzzinssätze keine Liquiditätskosten enthalten, sind sie nur begrenzt aussagekräftig.<br />
Daher sollte die indikative Quotierung der Zinsswapsätze zuzüglich eines Aufschlages<br />
(Swapspread) erfolgen.<br />
Der Liquiditätskostenaufschlag ist üblicherweise in der Kredit- bzw. Zinsmarge enthalten,<br />
die als Aufschlag auf den Euribor ausgewiesen wird. Allerdings haben die bisherigen<br />
Markterfahrungen gezeigt, dass die potenziellen Finanzierungspartner durchaus in der Lage<br />
sind, auch unter aktuellen Bedingungen ein Angebot auf Grundlage der ISDAFIX2-Sätze zu<br />
erstellen.<br />
Für die Vergleichbarkeit der Angebote ist es wichtig, die Ableitung der bieterindividuellen<br />
Zinsswapsätze auf Basis von Swapkurven durchzuführen, die möglichst innerhalb eines<br />
einheitlichen Zeitraums am Referenztag abgerufen werden (z.B. 10:00 oder 12:00 Uhr). Der<br />
Zinsswapabschluss beim Financial Close sollte auf Grundlage der tatsächlich angebotenen<br />
Marktsätze zzgl. des festen Swap Spreads durchgeführt werden.<br />
Als erprobte und gangbare Alternative bietet sich im Bereich der Forfaitierung die vdp-<br />
Kurve an, die die Entwicklung der tatsächlichen durchschnittlichen Refinanzierungskosten<br />
der Banken widerspiegelt. Problematisch ist allerdings, dass diese Kurve nur Laufzeiten von<br />
maximal 15 Jahren abbildet. Insoweit wäre eine Verlängerung 73 der durch den vdp erstellten<br />
Kurve wünschenswert. Sowohl Euribor, ISDAFIX als auch die vdp-Kurve sind (ggf. über