ÃPP Schriftenreihe Band 1 - ÃPP Deutschland AG
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estehenden staatlichen Anstaltslast und Gewährträgerhaftung oder staatlichen Garantien<br />
erhalten die Förderbanken deutlich günstigere Konditionen als Geschäfts- oder andere öffentliche<br />
Banken. Die Förderbanken sind grundsätzlich verpflichtet, diese Vorteile an die<br />
Kreditnehmer weiterzugeben.<br />
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In Anbetracht der relativ geringen Anzahl von Projektfinanzierungen in <strong>Deutschland</strong><br />
ist zurzeit ausreichend Eigenkapital am Markt vorhanden, so dass insoweit trotz der gestiegenen<br />
Anforderungen an die Höhe des Eigenkapitals (im 1. Und 2. Quartal 2010 sinken die<br />
Anforderungen wieder) bei Projektgesellschaften und die damit verbundene Eigenkapitalrendite<br />
kurzfristig kein dringender Handlungsbedarf zur Einbindung Institutioneller Investoren<br />
besteht. In Anbetracht der Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf Finanzierungslaufzeiten<br />
und Margen ist die Einbindung Institutioneller Investoren in die Bereitstellung<br />
von Fremdkapital in den Fokus gerückt. Hierbei ist kurzfristig nicht zu erwarten, dass Institutionelle<br />
Investoren in die Bereitstellung von Fremdkapital eingebunden werden, aber die<br />
Gespräche haben gezeigt, dass am Markt auf lange Sicht Interesse vorhanden ist.<br />
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Ein Austausch mit Branchenvertretern (Verbänden, Fondsgesellschaften, Leasingunternehmen)<br />
zeigt eine grundsätzlich positive, aber von deutlicher Zurückhaltung geprägte<br />
Resonanz des Marktes. Nach ersten Gesprächen u.a. mit der LHI, dem Bundesverband<br />
Investment und Asset Management (BVI), Geschäftsbanken und dem Gesamtverband der<br />
deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), die auch wesentliche Erkenntnisse für die Beteiligung<br />
von Institutionellen Investoren an der ÖPP-Finanzierung erbrachten, wurde folgendes<br />
deutlich:<br />
Die angesprochenen Verbände haben sich mit dem ÖPP-Markt in <strong>Deutschland</strong> zwar<br />
einzelfallbezogen und ansatzweise beschäftigt, jedoch noch keine systematische<br />
Investitionsstrategie entwickelt. Die Institutionellen Investoren halten Infrastruktur<br />
überwiegend für ein interessantes Investitionsfeld. Die Frage von Investitionen in<br />
Fremdkapital für Infrastrukturprojekte hat allerdings bisher keine Rolle gespielt.<br />
Auch sind im Bereich von Fremdkapitalinvestitionen für ÖPP-Projekte bisher keine<br />
Erfahrungen der Branche vorhanden.<br />
Jede Investition in Fremdkapital muss die Anforderungen für Sicherungsvermögen<br />
(ehem. Deckungsstock) erfüllen. Diese sind u.a. ein Rating oder alternativ eigene<br />
positive Einschätzungen. Aufgrund der fehlenden Erfahrung und der nicht<br />
vorhandenen personellen Ressourcen dürfte ein Abstellen auf die eigenen positiven<br />
Krediteinschätzungen kaum möglich sein.<br />
Bei den Versicherern besteht das Bestreben, die Anlageklassen zu diversifizieren.<br />
Zum Teil werden bis zu 80 Prozent festverzinsliche Wertpapiere nicht zuletzt von<br />
Banken gehalten. Dies spricht grundsätzlich für ein mittelbares (oder mögliches ?)<br />
Engagement in ÖPP-Finanzierungen.