15.05.2014 Aufrufe

ÖPP Schriftenreihe Band 1 - ÖPP Deutschland AG

ÖPP Schriftenreihe Band 1 - ÖPP Deutschland AG

ÖPP Schriftenreihe Band 1 - ÖPP Deutschland AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Anders als bei Forfaitierungsmodellen ist die Aufschlüsselung der einzelnen Konditionsbestandteile<br />

74 bei Projektfinanzierungsformen häufig nicht so einfach darstellbar. Im<br />

Gegensatz zu Rating-Verfahren gibt es keine standardisierten Methoden zur Ermittlung der<br />

Liquiditätskosten, die empirisch abgesichert sind. 75 Insoweit besteht aufsichtsrechtlich<br />

die Möglichkeit zu einer der jeweiligen Geschäftsstrategie angepassten Methodenwahl (z.T.<br />

wird nur eine Portfolio- oder Geschäftsbereichsbetrachtung angestellt). Bankenseitig bestehen<br />

hier – verständlicherweise – gewisse Vorbehalte in Bezug auf die Herausgabe interner<br />

Geschäfts-/Kalkulationsgrundsätze. Daher sollte eine zwingende Aufgliederung der Konditionen<br />

in den Referenzzinssatz, ggf. den Terminaufschlag und die Kreditmarge, im Zuge eines<br />

Vergabeverfahrens nicht gefordert werden, um die Einreichung ausschreibungs gemäßer<br />

Finanzierungsangebote nicht unnötig zu erschweren. Allerdings schränkt dieses Vorgehen<br />

dann auch die Anpassungsmöglichkeiten nach Legung der verbindlichen Angebote ein.<br />

Dies gilt häufig auch für die Bauzwischenfinanzierungen beim Forfaitierungsmodell. Zu beachten<br />

sind in diesem Zusammenhang maximale Bindungsfristen (i.d.R. zwischen 3 und 6<br />

Monaten) für die Finanzierungsangebote bzw. dass diese mit den Fristen des Vergabeverfahrens<br />

in Einklang zu bringen sind. Als Besonderheit ist bei Projektfinanzierungen auch der<br />

Due Diligence-Prozess zu berücksichtigen, der ggf. erst nach dem verbindlichen Angebot<br />

mit Auswahl des bevorzugten Bieters zum Abschluss gebracht wird. Hierfür ist in Bezug auf<br />

den geplanten Abschluss der Verträge und das Financial Close ein hinreichender Zeitraum –<br />

entsprechend der Anforderungen in Bezug auf die Projektkomplexität – einzuplanen.<br />

<br />

Bei der Forfaitierung sollte – anders als bei der Projektfinanzierung – in der Ausschreibung<br />

gefordert werden, die Margenbestandteile transparent zu gestalten und nur bei den<br />

Liquiditätskosten und der Forward-Marge bis zum Financial Close eine Anpassung für den<br />

Privaten zu ermöglichen. Um dem Grundsatz einer möglichst wirtschaftlichen Umsetzung<br />

von ÖPP-Projekten unter Ausnutzung der größtmöglichen Effizienzvorteile zu folgen, sollte<br />

die finale Finanzierungszusage der Banken, ohne Gremien- und Dokumentationsvorbehalt<br />

erst vom Bieter gefordert werden, wenn er bereits als „Bevorzugter Bieter feststeht. Andernfalls<br />

besteht ein hohes Risiko, dass die erforderliche Finanzierungszusage durch den bevorzugten<br />

Bieter nicht beigebracht werden kann.<br />

6.2.2.3<br />

Zinssicherung bei Forfaitierung<br />

Es gibt eine Reihe verschiedener Instrumente, die aus Sicht des öffentlichen Auftraggebers<br />

zur Überwälzung von Zinsänderungsrisiken eingesetzt werden können, z.B. Forward<br />

Rate Agreements, Swaps und Caps.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!