Kleines Lehrbuch der Astronomie und Astrophysik - Astronomie.de
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Teleskope, Detektoren, Meßgeräte<br />
über 100 m weit relativ ungestört ausbreiten kann (nur die Streuung an eingelagerten Staubteilchen<br />
begrenzt im wesentlichen Umfang die sogenannte Absorptionslänge). Das ist immerhin um <strong>de</strong>n Faktor<br />
2 besser als bei Unterwasser<strong>de</strong>tektoren, die in <strong><strong>de</strong>r</strong> Tiefsee arbeiten.<br />
Das Neutrinoteleskop AMANDA im Inlan<strong>de</strong>is Antarktikas wur<strong>de</strong> 2008 zum „ICECUBE“ ausgebaut,<br />
<strong>de</strong>ssen Detektorvolumen einen Kubikkilometer beträgt<br />
Der Aufbau von AMANDA – an <strong>de</strong>m auch <strong>de</strong>utsche Forschungsinstitute beteiligt sind - begann<br />
Anfang <strong><strong>de</strong>r</strong> Neunziger Jahre in ungefähr 1 Kilometer Entfernung von <strong><strong>de</strong>r</strong> Am<strong>und</strong>sen-Scott South Pole<br />
Station <strong><strong>de</strong>r</strong> USA am Südpol <strong><strong>de</strong>r</strong> Er<strong>de</strong> <strong>und</strong> wird seit<strong>de</strong>m in mehreren Stufen permanent fortgeführt.<br />
Aktuell im Einsatz ist z.Z. AMANDA II, <strong><strong>de</strong>r</strong>en 676 Photomultiplier man an 19 Trossen in einer Tiefe<br />
zwischen 1550 m <strong>und</strong> 2000 m hat einfrieren lassen (die Bohrlöcher wur<strong>de</strong>n zuvor mit einem knapp<br />
100° heißen Wasserstrahl in das Eis geschmolzen). Die effektive Nachweisfläche <strong><strong>de</strong>r</strong> Meßanordnung<br />
liegt bei ungefähr 6000 m² für Myonen mit einer Energie von 1 TeV. Damit lassen sich Neutrinos mit<br />
einer Energie von 50 GeV gera<strong>de</strong> noch nachweisen.<br />
Man hofft, daß es bis 2008 gelingt, dieses Neutrinoteleskop soweit auszubauen, daß das<br />
Detektorvolumen 1 km³ erreicht. Dazu müssen weitere 4 - 5000 Photomultiplier im antarktischen Eis<br />
versenkt wer<strong>de</strong>n. Dieses dann leistungsfähigste Neutrinoteleskop <strong><strong>de</strong>r</strong> Welt soll dann <strong>de</strong>n Namen<br />
„ICECUBE“ erhalten.