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Kleines Lehrbuch der Astronomie und Astrophysik - Astronomie.de

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<strong>Astronomie</strong> im kurzwelligen Spektralbereich<br />

Der Temperaturbereich <strong><strong>de</strong>r</strong> kosmischen Gammastrahlung liegt dabei in einem Wertebereich, <strong><strong>de</strong>r</strong> bis<br />

auf wenige Ausnahmen (z.B. bei Supernovaexplosionen) einen thermischen Ursprung sehr<br />

unwahrscheinlich wer<strong>de</strong>n läßt. Es existieren aber durchaus einige nichtthermische Strahlungsmechanismen,<br />

welche die Erzeugung extrem kurzwelliger Gammastrahlung ermöglichen.<br />

Bei hohen Energien ist die <strong><strong>de</strong>r</strong> Wellenlänge λ entsprechen<strong>de</strong> Photonenenergie i.d.R. aussagekräftiger.<br />

Drückt man die Photonenenergie entsprechend <strong><strong>de</strong>r</strong> bekannten Beziehung E = hν<br />

in [eV] aus, dann<br />

kann (1.35) folgen<strong><strong>de</strong>r</strong>maßen geschrieben wer<strong>de</strong>n:<br />

6<br />

Eγ λ = 1.24⋅ 10<br />

[1.36]<br />

−19<br />

wobei 1 eV = 1.<br />

602⋅<br />

10 J ist.<br />

Der Zusammenhang mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Temperatur T läßt sich dann leicht über das Stefan-Boltzmann‘sche<br />

Gesetz herstellen:<br />

E σ T<br />

4<br />

= [1.37]<br />

Es folgt durch Integration aus (1.34), wobei die Strahlungskonstante σ die Zusammenfassung einiger<br />

universeller Konstanten ist:<br />

2π<br />

k<br />

σ<br />

15c<br />

h<br />

5 4<br />

= 2<br />

−8 −2 −4<br />

= 5.67⋅ 10 W m K<br />

3<br />

[1.38]<br />

Kurzwellige Strahlung ist in <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Astronomie</strong> nicht immer thermische Strahlung. Häufiger beobachtet<br />

man eine Strahlung, die als magnetische Bremsstrahlung o<strong><strong>de</strong>r</strong> Synchrotronstrahlung bekannt ist. Ihr<br />

Charakteristikum ist ihre fast 100% lineare Polarisation <strong>und</strong> das sie im gesamten elektromagnetischen<br />

Spektralbereich – von <strong><strong>de</strong>r</strong> kurzwelligen Gammastrahlung bis hin zur langwelligen Radiostrahlung – zu<br />

beobachten ist. Sie ist an die Existenz von Magnetfel<strong><strong>de</strong>r</strong>n geb<strong>und</strong>en.<br />

Sie entsteht, wenn sich Elektronen (an<strong><strong>de</strong>r</strong>e gela<strong>de</strong>ne Teilchen sind bei astronomischen<br />

Strahlungsprozessen zu vernachlässigen) schraubenförmig entlang von Magnetfeldlinien bewegen. Im<br />

nichtrelativistischen Fall gilt z.B. für die Bewegungsgleichung einer Ladung mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Geschwindigkeit<br />

v in einem homogenen Magnetfeld B folgen<strong>de</strong> Beziehung (Lorentz-Kraft):<br />

F = q v× B [1.39]<br />

Dabei stellt die magnetische Kraft F für die Ladung q eine Zentralkraft dar, wenn sie sich antiparallel<br />

zum Magnetfeld bewegt. Es genügt für die folgen<strong>de</strong> Argumentation, wenn nur die<br />

Geschwindigkeitskomponente senkrecht zum Magnetfeld B berücksichtigt wird. Die Komponente<br />

parallel zu B liefert im Kreuzprodukt (1.43) keinen Beitrag, so daß man skalar<br />

� = �� �� [1.40]<br />

schreiben <strong>und</strong> die Kraft <strong><strong>de</strong>r</strong> Zentrifugalkraft gleichsetzen kann:<br />

�� � �<br />

� = �� ��<br />

51<br />

γ

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